Spanien gerät immer tiefer in die Krisenspirale

Die Euro-Krise ist wieder akut: Nach Griechenland gerät auch Spanien immer tiefer in die Krise. Das Land leidet unter verschärfter Rezession, steigenden Zinsen und pleitebedrohten Provinzen.

Die Kurse an der Börse in Madrid brechen ein (Bild: sda)

Die Euro-Krise ist wieder akut: Nach Griechenland gerät auch Spanien immer tiefer in die Krise. Das Land leidet unter verschärfter Rezession, steigenden Zinsen und pleitebedrohten Provinzen.

Die schlechten Nachrichten aus Spanien liessen am Montag die Aktienkurse in Madrid auf den tiefsten Stand seit neun Jahren fallen. Die Versicherungsprämien gegen einen Zahlungsausfall der Staatsanleihen aus dem Land stiegen im Gegenzug auf ein Rekordniveau.

Die Zinsen für zehnjährige spanische Staatsanleihen legten um 0,3 Punkte auf 7,59 Prozent und die für zweijährige Papiere sogar um 0,9 Punkte auf 6,64 Prozent zu. Damit wird es für den Staat immer teurer, frisches Geld bei Investoren einzusammeln, weil sich die Kosten dafür an den Marktzinsen orientieren. „Für Spanien wird es zusehends kritischer“, sagte ein Analyst.

Wirtschaft schrumpft

Verschärft wird die Lage durch den schleppenden Gang der Wirtschaft: Laut einer Prognose der Notenbank schrumpfte die Wirtschaftsleistung Spaniens im zweiten Quartal um 0,4 Prozent. Im ersten Quartal war es um 0,3 Prozent nach unten gegangen.

Die wirtschaftliche Misere weckt neue Zweifel an der Stabilität des hoch verschuldeten Landes, da eine schrumpfende Wirtschaft Steuerausfälle bedeutet.

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos schloss trotz der Misere einen Antrag auf umfassende EU-Hilfen für sein Land aus. Bislang ist ein Hilfspaket über 100 Mrd. Euro für den kriselnden Bankensektor beschlossen worden, der unter der geplatzten Immobilienblase leidet.

Die Zweifel an der Tragfähigkeit der Staatsfinanzen waren zuletzt gestiegen, weil nach Valencia nun auch Murcia als zweite spanische Provinz die Regierung in Madrid um Finanzhilfen bitten könnte, um sich über Wasser zu halten.

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