Spanien qualifiziert sich als drittes Team nach Frankreich und Italien vorzeitig für den Achtelfinal. Der Titelverteidiger setzt sich problemlos gegen die Türkei mit 3:0 durch.
Spanien schoss als erstes Team bei dieser EM mehr als zwei Tore in einer Partie. Mit Leichtigkeit spielte sich der amtierende Europameister durch die türkische Abwehr. Bei den ersten beiden Treffern war einer der weniger bekannten Spieler entscheidend. Der 29-jährige Nolito von Celta Vigo bereitete in der 34. Minute das 1:0 von Alvaro Morata mit einer mustergültigen Flanke vor und schoss drei Minuten später den zweiten spanischen Treffer gleich selber. Nach einem Fehler des türkischen Verteidigers Mehmet Topal erzielte er in seinem 11. Länderspiel den schon 5. Treffer.
Nur drei Minuten nach der Pause zerstörten die Spanier die letzten Hoffnungen der Türken. Morata, der Stürmer von Juventus Turin, traf nach Vorlage von Jordi Alaba, der zuvor allerdings in Abseitsposition von Andres Iniesta angespielt worden war. Iniesta war wie gewohnt der umsichtige und fast fehlerfreie Spielgestalter bei der «Furia Roja», Morata mit seinen ersten zwei Toren bei einer Endrunde der erhoffte Goalgetter.
Favorit auf den Titel
Die Spanier zeigten eindrücklich, dass das Vorrunden-Aus bei der letzten WM definitiv nur ein Ausrutscher war und dass mit ihnen in Frankreich zu rechnen ist. Der Titelverteidiger schnürte die türkische Mannschaft immer wieder in deren Strafraum ein und griff von allen Seiten mit der bekannten Passsicherheit an.
Im Gegensatz zu früheren Jahren agiert Spanien nicht nur mit kurzen Zuspielen, sondern auch mal mit einem weiten Pass oder einer hohen Hereingabe, wie jene die Morata mit dem Kopf verwertete.
Die Türkei, die schon gegen Kroatien im ersten Spiel auf verlorenem Posten gestanden hatte, testete die spanische Abwehr erst nach dem 0:3 einige Male. In der 52. Minute flog ein Schuss von Burak Yilmaz nahe am Tor von Goalie David de Gea vorbei. Die Türken griffen zwar mit viel Tempo und Engagement an, wenn sich ihnen die Chance bot, aber liessen bei ihren Aktionen die nötige Präzision vermissen. Ein Ende der nunmehr 14 Partien umfassenden spanischen Ungeschlagenheit bei EM-Endrunden stand in Nizza nie zur Debatte.
Spanien: De Gea; Juanfran, Piqué, Ramos, Alba (81. Azpilicueta); Fabregas (71. Koke), Busquets, Iniesta; Silva (64. Soriano), Morata, Nolito.
Türkei: Babacan; Gönül, Topal, Balta, Caner; Tufan, Selçuk (70. Malli), Oguzhan (62. Sahan); Calhanoglu (46. Sahin), Yilmaz, Turan.
Bemerkungen: Beide Mannschaften komplett. 11. Pfostenschuss von Morata. Verwarnungen: 1. Ramos. 9. Yilmaz. 41. Tufan (alle Foul).
Resultate und Tabelle der Gruppe D:
Tschechien–Kroatien 2:2 (0:1). Spanien–Türkei 3:0 (2:0).
Rangliste: 1. Spanien 2/6 (4:0). 2. Kroatien 2/4 (3:2). 3. Tschechien 2/1 (2:3). 4. Türkei 2/0 (0:4). – Spanien steht vorzeitig im Achtelfinal.