Gala Leon, die erste Frau an der Spitze des spanischen Davis-Cup-Teams, weist Vorbehalte gegen ihre Ernennung zurück. Es sei nicht wahr, dass sie die meisten Spieler nicht kenne, so die 40-Jährige.
«Mit Feliciano Lopez und Fernando Verdasco bin ich praktisch aufgewachsen», so Leon, die ehemalige Weltnummer 27. Auch David Ferrer und Tommy Robredo kenne sie schon ein Leben lang. Es sei zwar richtig, dass sie den Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal noch nie gesprochen habe. Der Verbandspräsident werde sie aber zusammenbringen und das Ganze sei in einem Augenblick gelöst, sagte Leon.
Nadals Onkel und Trainer, Toni Nadal, hatte kritisiert, dass Leon die Spieler kaum kenne. Ausserdem bereite es Unbehagen, eine Frau in der Kabine zu haben. Sie halte es nicht für nötig, Toni Nadal eigens für ein klärendes Gespräch aufzusuchen, sagte Leon.
«Man sollte die Dinge nicht erzwingen. Wenn wir uns mal ganz ungezwungen treffen, wird nur noch eine Anekdote übrigbleiben», sagte sie. Vorbehalte dagegen, dass erstmals ein weiblicher Captain an der Spitze des Davis-Cup-Teams stehe, wies sie zurück. «Auf sexistische Debatten werde ich mich nicht einlassen. Spielerinnen wie Spieler verdienen den gleichen Respekt», betonte die neue Teamchefin. Auf die Frage, ob sie Zweifel gehabt habe, den Posten anzunehmen, antwortete Leon: «Keinen. Nein, keinen.»
Leon ist die Nachfolgerin von Carlos Moya. Dieser war vergangene Woche zurückgetreten, nachdem der fünfmalige Davis-Cup-Sieger Spanien durch eine Niederlage in der Begegnung gegen Brasilien erstmals seit 19 Jahren aus der Weltgruppe abgestiegen war.