Nach der massiven Kritik an König Juan Carlos wegen seiner Elefantenjagd hat die spanische Regierung den Monarchen in Schutz genommen. Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón rief die Spanier auf, dem Königshaus und dem König „tiefen Respekt“ zu zollen.
Das Königshaus als Institution solle nicht infrage gestellt werden, sagte der Minister am Dienstag. Der 74-jährige König steht wegen seiner Teilnahme an einer Elefantenjagd in Botsuana im Mittelpunkt der Kritik. Nach der Jagd hatte er sich die Hüfte gebrochen, wodurch der kostspielige Ausflug am Wochenende erst bekannt wurde.
Eine überwältigende Mehrheit der Spanier hatte in Umfragen das Verhalten des Königs missbilligt. Seine Landsleute nehmen dem König übel, dass er in wirtschaftlich schwierigen Zeit seinem teuren und nicht tierfreundlichen Hobby nachgegangen ist.
Der Justizminister der konservativen Volkspartei hob nun zur Verteidigung die Bedeutung der Monarchie für die spanische Demokratie hervor. Seit Ende der Franco-Diktatur sei das Königshaus jene Institution, die Spaniens „Freiheit am meisten und am besten gewährleistet und am besten zu unserem Wohlstand beigetragen hat“.
Nach einem Bericht der linksliberalen Zeitung „El País“ vom Dienstag gibt es jedoch auch innerhalb der Regierungspartei Unbehagen wegen der Jagdausflüge des Königs.
Im privaten Kreis hätten führende PP-Mitglieder die Jagdreise kritisiert. Es bestehe auch die Sorge, dass das Königshaus im Ausland an Ansehen verliere.
König Juan Carlos will am Freitag mit Ministerpräsident Mariano Rajoy zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Der staatlichen Nachrichtenagentur EFE zufolge könnte Juan Carlos bereits am Mittwoch aus dem Spital entlassen werden.