Spaniens Sozialisten wollen katholische Kirche zur Kasse bitten

Die spanischen Sozialisten (PSOE) wollen die katholische Kirche stärker in den Kampf gegen die Finanzkrise einbinden. Die Partei kündigte am Sonntag eine landesweite Initiative an mit dem Ziel, bei der Kirche Grundsteuern für deren Grundeigentum und Immobilien zu erheben.

Im Innern der Kirche Sagrada Familia in Barcelona: Steuerbefreiungen für die katholische Kirche sollen teilweise rückgängig gemacht werden (Archiv) (Bild: sda)

Die spanischen Sozialisten (PSOE) wollen die katholische Kirche stärker in den Kampf gegen die Finanzkrise einbinden. Die Partei kündigte am Sonntag eine landesweite Initiative an mit dem Ziel, bei der Kirche Grundsteuern für deren Grundeigentum und Immobilien zu erheben.

Nach einem Konkordat zwischen Spanien und dem Vatikan aus dem Jahr 1979 ist die katholische Kirche von der Zahlung dieser Steuer befreit. Die PSOE will von Montag an in allen Stadt- und Gemeinderäten des Landes Anträge stellen, die Steuer künftig auch bei kirchlichen Stellen einzutreiben.

Die Freistellung soll danach nur noch für die Gotteshäuser gelten, nicht aber für Wohnungen, Garagen oder Grundstücke, die sich im Besitz der Kirche befinden.

Niemand in Spanien kennt das genaue Ausmass des kirchlichen Immobilienbesitzes. Der US-Historiker und Spanien-Experte Stanley G. Payne schätzte der Zeitung „El Mundo“ zufolge die Zahl der Immobilien, die sich in Spanien im Besitz der Kirche befinden, auf 100’000. Etwa die Hälfte davon sollen religiöse Gebäude sein.

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