Der Spanier Javier Fernandez gewinnt in Zagreb mit eine exzellenten Kür Gold. Für Spanien ist es die erste Medaille überhaupt an Europameisterschaften.
Fernandez lief in der kroatischen Hauptstadt in einer eigenen Sphäre. Der 21-jährige Iberer zeigte einen Vierfach-Toeloop und zwei vierfache Salchows, den ersten mit einem Dreifach-Toeloop kombiniert. Auch bei der künstlerischen Umsetzung des Programms hob er sich von seinen Konkurrenten ab. Mit 186,07 Punkten erreichte er das zweithöchste je erzielte Kür-Total – nur der Kanadier Patrick Chan war bei seinem Sieg an den Weltmeisterschaften 2011 in Moskau mit 187,96 Punkten etwas besser gewesen. Die persönliche Bestleistung verbesserte Fernandez gleich um 7,64 Punkte. Mit der Gesamtpunktzahl von 274,87 schob er sich in der „ewigen“ Bestenliste hinter Chan (280,98) und dem Japaner Daisuke Takahashi (276,72) auf Platz 3 vor.
Nach dem Kurzprogramm war Fernandez noch knapp hinter dem Franzosen Florent Amodio klassiert gewesen, am Ende lag er um 24,34 Punkte vor dem Europameister von 2011. Amodio war chancenlos, obwohl er ebenfalls zwei vierfache Salchows stand. Bronze gewann Michal Brezina (243,52), der nach zwei 4. Rängen erstmals auf dem EM-Podest stand.
Der Schweizer Stéphane Walker zeigte zwar einige Unsicherheiten – unter anderem stürzte er beim zweiten Dreifach-Lutz. Dennoch steigerte der 22-jährige Walliser seine Bestleistung mit 112,18 gleich um 15,69 Punkte. Dank Rang 17 in der Kür verbesserte er sich gegenüber dem Kurzprogramm um drei Plätze und beendete den Wettkampf als 20. Damit kann er zufrieden sein. Bei seinem EM-Debüt im Jahr 2011 in Bern war er 24. geworden.
Auch Tina Stürzinger belegte bei ihrem EM-Debüt Rang 20 – nach dem Kurzprogramm war sie 22. gewesen. Und wie Walker gelang auch der 16-jährigen Erlenbacherin sowohl in der Kür (82,65, zuvor 78,31) als auch bei der Gesamtpunktzahl (128,38, zuvor 116,02) eine persönliche Bestmarke. Stürzinger zeigte vier Dreifach-Sprünge. Den zweiten Lutz dreht sie nur doppelt. Das grösste Verbesserungspotenzial besitzt sie bei der Umsetzung des Programms, erhielt sie doch bei den Programmkomponenten die tiefste Punktzahl aller 24 Kür-Teilnehmerinnen.
Carolina Kostner musste sich im zweiten Wettkampfteil zwar der 16-jährigen Russin Elisaweta Tuktamischewa geschlagen geben, dennoch reichte es der Weltmeisterin zum fünften EM-Titel. Sie distanzierte die nach dem Kurzprogramm führende Adelina Sotnikowa, wie Tuktamischewa ein 16-jährige Russin, um die Winzigkeit von 0,72 Punkten. Tuktamischewa rückte auf Kosten der Italienerin Valentina Marchei vom 4. auf den 3. Platz vor. Damit standen zwei EM-Debütantinnen auf dem Podest. Eine Überraschung war dies allerdings nicht.