Spanier wollen Hausaufgaben landesweit bestreiken

In Spanien haben Familien der «Hausaufgaben-Flut» den Krieg erklärt. Im November sollen die Hausaufgaben zunächst an den Wochenenden «bestreikt» werden, wie der Dachverband der Familien mit Kindern an öffentlichen Schulen (CEAPA) am Mittwoch mitteilte.

Spanische Familien finden, die Kinder im Land müssten zu viele Hausaufgaben machen - und wollen diese abschaffen. (Symbolbild) (Bild: sda)

In Spanien haben Familien der «Hausaufgaben-Flut» den Krieg erklärt. Im November sollen die Hausaufgaben zunächst an den Wochenenden «bestreikt» werden, wie der Dachverband der Familien mit Kindern an öffentlichen Schulen (CEAPA) am Mittwoch mitteilte.

Ziel der Kampagne sei die gänzliche Abschaffung der Hausaufgaben, sagte Verbandspräsident José Luis Pazos der Nachrichtenagentur dpa. Wenn die Protestaktion keine Wirkung zeigt, soll der Streik 2017 auf alle Wochentage ausgeweitet werden.

Nach einer Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 2012 benötigen 15-Jährige in den OECD-Mitgliedsländern für die Erledigung der Hausarbeiten in der Woche im Schnitt 4,8 Stunden. In Deutschland sind es 4,7 und in Spanien 6,5 Stunden.

Nach Angaben der CEAPA müssen spanische Kinder sogar oft mehr als zehn Stunden wöchentlich zu Hause büffeln. Schon Vorschüler bekämen häufig Hausaufgaben.

Unter dem zunehmenden Hausaufgaben-Volumen leide das Familienleben auch an den Wochenenden, so CEAPA. Kinder hätten nur noch selten Zeit zum Spielen, betonte der Dachverband, der landesweit mehr als 12’000 Elternvereinigungen vertritt. Somit werde in Spanien Artikel 31 der UNO-Kinderrechts-Konvention verletzt, wonach Kinder Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel haben, hiess es.

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