In Spanien hat erneut die Zwangsräumung einer Wohnung einen Menschen in den Tod getrieben. Wie die Polizei am Freitag planemitteilte, stürzte sich in Barakaldo im Baskenland eine Frau kurz vor der Räumung aus dem vierten Stock in die Tiefe.
Die 53-Jährige war auf der Stelle tot. Die baskische Regionalregierung rief dazu auf, dem „Drama der Zwangsräumungen“ sofort ein Ende zu setzen.
Vor drei Wochen hatte sich in Granada in Südspanien ein Zeitungsverkäufer kurz vor einer Zwangsräumung seiner Wohnung erhängt. In der Gegend von Valencia sprang ein Mann vom Balkon seiner Wohnung in die Tiefe, als er ein Räumungskommando anrücken sah. Er überlebte schwer verletzt.
Seit Beginn der Wirtschaftskrise wurden in Spanien etwa 350’000 Wohnungen aufgrund richterlicher Verfügungen zwangsweise geräumt. Infolge der Krise und der hohen Arbeitslosigkeit können viele Spanier die Kredite nicht zurückzahlen, die sie für den Kauf von Wohnungen aufgenommen hatten.
Die spanische Regierung verständigte sich am Mittwoch mit der sozialistischen Opposition darauf, im Eilverfahren eine Reform zu verabschieden, die der Welle von Zwangsräumungen Einhalt gebieten soll.