Neuer Tiefschlag für Spanien: Die Ratingagentur Moody’s hat auf einen Schlag die Kreditwürdigkeit von 28 Geldhäusern im Land herabgestuft. Um bis zu vier Stufen ging es für einzelne Kreditinstitute nach unten – ein ungewöhnlich tiefer Fall.
Der Schritt überrascht angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Landes allerdings nicht: Moody’s begründete die Entscheidung mit den zu erwartenden steigenden Verlusten aus der Immobilienkrise sowie der gesunkenen Kreditwürdigkeit Spaniens insgesamt.
Die Banken des Landes befinden sich nach dem Platzen einer Immobilienblase in einer schwierigen Situation. Die spanische Wirtschaft schrumpfte zu Jahresbeginn das zweite Quartal in Folge, womit das Land sich wieder in der Rezession befindet. Die Arbeitslosenrate liegt derzeit bei mehr 24 Prozent.
Bis 62 Mrd. Euro
Zuvor hatte Spanien offiziell Finanzhilfen der Eurozone beantragt. Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos nannte in einem Brief an Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker aber keine genaue Summe, die das Land für den angeschlagenen Bankensektor braucht.
Spaniens Zentralbank hatte vor wenigen Tagen einen Bedarf von bis zu 62 Mrd. Euro genannt. Die Euroländer hatten Madrid zuvor eine Unterstützung von bis zu hundert Mrd. Euro in Aussicht gestellt.
Es ist das zweite Mal innerhalb von sechs Wochen, dass Moody’s die spanischen Banken herabstuft. Eine schlechtere Bonität kann die Aufnahme von frischem Geld erschweren und verteuern. Zudem kann eine Herabstufung das Vertrauen der Geschäftspartner in eine Bank erschüttern, womit ihr lukrative Geschäfte durch die Lappen gehen können.