Spanische Banken verzichten in Härtefällen auf Zwangsräumungen

Die spanischen Banken wollen in extremen Härtefällen künftig darauf verzichten, Wohnungen von zahlungsunfähigen Kreditnehmern zwangsweise räumen zu lassen. Wie der Bankenverband AEB am Montag mitteilte, einigten sich die Geldinstitute aus humanitären Gründen auf ein zweijähriges Moratorium.

Die Zwangsräumungen wurden heftig kritisiert (Archiv) (Bild: sda)

Die spanischen Banken wollen in extremen Härtefällen künftig darauf verzichten, Wohnungen von zahlungsunfähigen Kreditnehmern zwangsweise räumen zu lassen. Wie der Bankenverband AEB am Montag mitteilte, einigten sich die Geldinstitute aus humanitären Gründen auf ein zweijähriges Moratorium.

Spaniens Geldhäuser waren in letzter Zeit wegen einer Welle von Zwangsräumungen ins Zentrum der Kritik geraten. Innerhalb von drei Wochen hatten zwei Wohnungsbesitzer sich das Leben genommen, weil sie ihre Bankkredite nicht bedienen konnten und daher ihre Bleibe verlieren sollten.

Die konservative Regierung wollte am Montag Verhandlungen mit den oppositionellen Sozialisten aufnehmen, um im Eilverfahren eine Gesetzesreform zur Regelung von Zwangsräumungen verabschieden zu lassen.

Seit Beginn der Wirtschaftskrise wurden in Spanien etwa 350’000 Wohnungen aufgrund richterlicher Verfügungen zwangsweise geräumt. Infolge der Krise und der hohen Arbeitslosigkeit können viele Spanier die Kredite nicht zurückzahlen, die sie für den Kauf von Wohnungen aufgenommen hatten.

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