Spanisches Dorf will Land an Hasch-Konsumenten verpachten

Die rund 900 Bewohner des spanischen Dörfchens Rasquera wollen auf ungewöhnliche Weise die Schulden ihrer Gemeinde abbauen: In einem Referendum votierten sie am Dienstag dafür, Land zum Cannabis-Anbau an einen Kiffer-Verein zu verpachten.

Der Kiffer-Verein ABCDA ist offenbar bereit, eine hohe Pacht zu zahlen (Symbolbild) (Bild: sda)

Die rund 900 Bewohner des spanischen Dörfchens Rasquera wollen auf ungewöhnliche Weise die Schulden ihrer Gemeinde abbauen: In einem Referendum votierten sie am Dienstag dafür, Land zum Cannabis-Anbau an einen Kiffer-Verein zu verpachten.

Mit 57 Prozent der Stimmen nahmen sie nach Angaben von Gemeindepräsident Bernat Pellisa einen Anti-Krisen-Plan der Gemeindeverwaltung an. Demnach sollen sieben Hektaren Land an den in Barcelona ansässigen Verein für den Privaten Konsum von Cannabis (ABCDA) verpachtet werden.

Der umstrittene Kiffer-Verein hat etwa 5000 Mitglieder, die nach eigenen Angaben auf den Feldern von Rasquera im Nordosten des Landes Marihuana-Nachschub für den „privaten Gebrauch“ anbauen wollen.

Millionenschulden

Der Gemeinderat des Dorfs, das sonst vorwiegend vom Wein- und Olivenanbau lebt, rechtfertigt das Projekt mit den Schwierigkeiten des Orts, Schulden von 1,3 Millionen Euro zu bedienen.

Nach Angaben des Gemeinderats will ABCDA eine Pacht zahlen, die mehr als zehnmal über den üblichen Preisen liegt. Die Gemeinde hofft zudem auf die Schaffung von 40 Arbeitsplätzen durch das Projekt, vor allem in der Cannabis-Ernte.

Nach Polizeiangaben ist der Kiffer-Verein grundsätzlich legal. Allerdings wird seit vergangenem Jahr gegen ihn wegen des Verdachts des illegalen Drogenhandels ermittelt. In Barcelona hatte die Polizei im März das ABCDA-Lokal versiegelt. Es kam zu einer vorübergehenden Festnahme und Anzeigen.

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