Tausende Menschen haben zur Eröffnung des San-Fermín-Festivals in Nordspanien eine riesiges Rotwein-Fest gefeiert. Um Punkt zwölf Uhr mittags wurde vom Balkon des Rathauses von Pamplona der Startschuss für das neuntägige Spektakel mit traditioneller Stierhatz gegeben.
Vom Balkon des Rathauses wurde die Eröffnungsrakete «Chupinazo» abgefeuert. «Viva San Fermín», schrien die in Weiss und Rot gekleideten Menschen, die auch sangen, tanzten und die traditionellen roten Halstücher schwenkten.
Die Stierhatz mit je sechs Stieren beginnt jeden Morgen um 08:00 Uhr und dauert nur wenige Minuten. Am Donnerstag startet das erste der umstrittenen Rennen, das etwa 800 Meter durch die engen Gassen bis zur Arena führt. Dort werden die Stiere am Nachmittag bei einer sogenannten Corrida, einem Stierkampf, getötet.
Das Fest zieht jedes Jahr hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland an. Vor allem junge Männer, die sich mit Sangria und Wein Mut antrinken, suchen in den Strassen Pamplonas den Nervenkitzel. Neben der Stierhatz finden auch zahlreiche Konzerte, Feste und religiöse Prozessionen statt.
Seit 1911 kamen beim Fest 15 Menschen ums Leben. Zuletzt erlitt ein 27-jähriger Spanier vor sieben Jahren tödliche Verletzungen, als ein Stier ihm die Hörner in Nacken, Herz und Lunge rammte. Das Festival ist unter anderem von Ernest Hemingway in seinem Roman «Fiesta» verewigt worden.
Am Dienstag hatten etwa 50 Gegner der Stierkämpfe vor der Arena von Pamplona protestiert. Die mit falschem Blut bespritzten Demonstranten marschierten unter dem Protestslogan «Pamplona, Blutbad für die Stiere».