Der Startschuss für den Bau der biopharmazeutischen Produktionsanlage des Unternehmens Biogen im solothurnischen Luterbach ist am Freitag gefallen. Die weltweit tätige Biotechnologiefirma investiert in die moderne Anlage eine Milliarde Franken.
400 Arbeitsplätze entstehen. Die Produktion soll 2019 anlaufen. Mit der Anlage will Biogen nach eigenen Angaben die weltweit steigende Nachfrage nach hochwertigen Biopharmazeutika decken und die bestehenden Produktionskapazitäten ausbauen.
Die Anlage in Luterbach spielt laut John Cox, Exekutive Vice President von Biogen, eine zentrale Rolle in der Strategie des Unternehmens. Biogen wolle ein zukunftsträchtiges globales Versorgungsnetz für Arzneimittel aufbauen.
Der feierliche Spatenstich fand im Beisein von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann statt. Der Wirtschaftsminister bezeichnete die Schweiz als einen idealen Standort für erstklassige Innovationen wie die neue Anlage im Kanton Solothurn. Das 1978 in Genf gegründete Unternehmen Biogen sei eng mit der Schweiz verbunden.
Neues Leben auf Industriebrache
Die biopharmazeutische Produktionsanlage wird auf einer riesigen Industriebrache im Gebiet hochgezogen. Auf dem Areal befand sich bis 2008 die Zellstofffabrik von Borregaard.
Der Kanton Solothurn als Besitzer der Industriebrache im Gebiet Attisholz Süd zog das Unternehmen Biogen gegen weltweite Konkurrenz an Land. Biogen war auf der Suche nach einem Standort für seine fünfte Produktionsanlage weltweit.
Im Juni 2015 unterzeichneten der Kanton Solothurn und Biogen den Vorvertrag. Der Kaufvertrag wurde im Dezember abgeschlossen. Das Unternehmen produziert bislang an zwei Standorten in den USA sowie an je einem in Grossbritannien und Dänemark.
Günstige Standortfaktoren
Mehrere günstige Standortfaktoren führten laut Biogen zum Entscheid, die Produktionsanlage in der Schweiz zu errichten. Das Unternehmen nennt qualifizierte Mitarbeitende, ein ausgezeichnetes Bildungssystem und die Nähe zur internationalen Biogen-Zentrale in Zug.
Die Produktionsanlage wird zunächst mit zwei Fertigungszellen mit jeweils vier Fermentern bestückt. Jeder dieser Tanks hat ein Fassungsvermögen von 15‘000 Litern. Die Anlage kann wegen des modularen Aufbau rasch erweitert werden.
Neben den Produktionseinheiten wird das 24‘000 Quadratmeter grosse Werk auch Labors, Büros, Versorgungsgebäude sowie ein Lager umfassen. Der Zeitplan sieht vor, dass der Bau bis Ende 2018 abgeschlossen ist. Die Produktionsanlage soll 2019 in Betrieb gehen.