Portugals Linksregierung von Ministerpräsident António Costa ist zwei Monate nach ihrem Amtsantritt erstmals mit einem landesweiten Streik im öffentlichen Dienst konfrontiert worden. Der Streik war für die Wiedereinführung der 35-Stunden-Woche.
Die Gewerkschaften bezifferten die Beteiligung an der eintägigen Arbeitsniederlegung am Freitag auf etwa 70 bis 80 Prozent der Beschäftigten. Die Auswirkungen hielten sich jedoch im Vergleich zu früheren Streiks dieser Art in Grenzen, da die Verkehrsbetriebe nicht betroffen waren.
Nach Angaben der Gewerkschaft war die Streikbeteiligung am höchsten in den staatlichen Spitälern und Schulen. Die Regierung machte keine Angaben.
Mit der Arbeitsniederlegung wollten die Streikenden ihrer Forderung nach einer Wiedereinführung der 35-Stunden-Woche Nachdruck verleihen. Die vorige Mitte-Rechts-Regierung hatte 2013 im Rahmen ihrer Sparpolitik eine 40-Stunden-Woche eingeführt.
Die neue Regierung des Sozialisten Costa will zur 35-Stunden-Woche zurückkehren, allerdings nicht in allen Bereichen des öffentlichen Diensts. Sie legte sich auch nicht konkret fest, wann dies geschehen soll.