Spektakuläre elf Minuten in Thun

Thun kommt in der Super League nicht vom Fleck. Gegen Lugano kann das Schlusslicht die fünfte Niederlage hintereinander zwar verhindern, das 2:2 hilft dem Team von Jeff Saibene aber nicht viel weiter.

Thun mit Carlinhos (rechts) und Lugano mit Jonathan Sabbatini boten sich in der zweiten Halbzeit einen spektakulären Schlagabtausch (Bild: sda)

Thun kommt in der Super League nicht vom Fleck. Gegen Lugano kann das Schlusslicht die fünfte Niederlage hintereinander zwar verhindern, das 2:2 hilft dem Team von Jeff Saibene aber nicht viel weiter.

Elf Minuten in der zweiten Halbzeit entschädigten die 4536 Zuschauer für das von ziemlich viel Zurückhaltung geprägte Geschehen vor der Pause. Thun ging in der 55. durch Dennis Hedigers sehenswerten Schuss in Führung. Mit dem raschen Ausgleich offenbarte sich das altbekannte Thuner Problem wieder: Ein Fehler reichte, um das mühsam erarbeitete 1:0 sogleich wieder zu verspielen. Stefan Glarners Intervention gegen Jonathan Sabbatini in Strafraumnähe (58.) war zu wenig energisch, um den Argentinier am erfolgreichen Schlenzer zu hindern.

Und keine fünf Minuten später rannte Thun einem Rückstand hinterher. Der Freistoss von Ezgjan Alioski aus eigentlich ungefährlicher Distanz landete ohne Berührung im Tor. Es passte zum hektischen und unberechenbaren Geschehen, dass ein (diesmal haarsträubender) Fehler zum 2:2 führte. Luganos Vladimir Golemic verlor nach einem langen Ball gegen Christian Fassnacht die Orientierung, der junge Gegenspieler glich in der 66. Minute aus.

Vor der Pause und vor dem «Roulette» agierte Thun wesentlich initiativer. Das war nach zuletzt vier Niederlagen in Folge, der längsten Serie der Berner Oberländer seit Oktober 2011 unter Bernard Challandes, auch nötig. Aber die Thuner Versuche in Abwesenheit des verletzten Stürmers Simone Rapp und mangels valabler Alternativen fielen recht zaghaft aus. Als «Fessellöser» durfte Hedigers erstes Saisontor bezeichnet werden.

Am Ende hätte es aber trotz der Steigerung wieder mit einer Niederlage enden können wie in den letzten Auftritten gegen St. Gallen und in Sitten. Diesmal rettete Goalie Guillaume Faivre mit einer mirakulösen Parade gegen Davide Mariani (83.) wenigstens den einen Punkt.

Thun – Lugano 2:2 (0:0)

4536 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 55. Hediger 1:0. 58. Sabbatini (Crnigoj) 1:1. 63. Alioski (Freistoss) 1:2. 66. Fassnacht (Hediger) 2:2.

Thun: Faivre; Glarner, Reinmann, Bürki, Facchinetti; Tosetti (86. Markovic), Geissmann, Hediger, Bigler; Fassnacht, Carlinhos (64. Ferreira).

Lugano: Salvi; Mihajlovic, Sulmoni, Golemic, Jozinovic; Crnigoj (67. Piccinocchi), Sabbatini, Mariani; Alioski, Rosseti (61. Mizrachi), Aguirre.

Bemerkungen: Thun ohne Dzonlagic, Rapp, Schindelholz, Schirinzi und Zino, Lugano ohne Culina (alle verletzt). Verwarnungen: 51. Tosetti. 69. Alioski. 72. Mizrachi. 73. Sabbatini. 84. Bigler (alle wegen Fouls).

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