Ein spektakulärer Raubüberfall auf ein Luxus-Schmuckgeschäft gefolgt von einer Geiselnahme ist in Paris unblutig zu Ende gegangen. Nach einer wilden Flucht durch die Innenstadt gaben die beiden bewaffneten Täter auf.
Obwohl die mit einer Kalaschnikow und einer Pistole bewaffneten Räuber bei ihrer Flucht am Dienstagabend um sich feuerten, wurden keine Passanten verletzt. Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die beachtliche Beute – neben Schmuck auch Bargeld – sichern.
Die beiden Männer drangen nach Angaben der Polizei am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr in das Juweliergeschäft in der Nähe des Prachtboulevards Champs-Elysées ein. «Sie haben alle Juwelen und Uhren mit Diamanten mitgenommen», berichtete eine Augenzeugin, die zum Zeitpunkt des Überfalls in dem Luxusgeschäft war.
Kunden und Angestellte hätten sich hinlegen müssen. Dann habe die Geschäftsführerin die Vitrinen öffnen müssen. Als sie die Polizeisirenen hörten, seien die Täter dann überstürzt geflüchtet. Die Geschäftsführerin nahmen die Räuber laut Polizei zunächst als «Schutzschild» mit nach draussen.
Mit Roller gestürzt
Auf einem grossen Motorroller flüchteten die Täter anschliessend und schossen dabei um sich. Die Polizei verzichtete ihrerseits nach eigenen Angaben darauf, auf die Flüchtenden zu schiessen, um Passanten nicht zu gefährden. Ein Polizist wurde leicht verletzt.
Im 15. Arrondissement stürzten die Räuber dann aber mit ihrem Motorroller. Zu Fuss flüchteten sie weiter und verschanzten sich in einem Coiffeursalon, wo sie den Geschäftsführer als Geisel nahmen. Angesichts eines riesigen Polizeiaufgebots, unterstützt durch einen Helikopter, gaben die Täter dann aber schnell auf.
«Sie haben sich recht schnell bereit erklärt, die Geisel gehen zu lassen», berichtete der Staatsanwalt von Paris, François Molins, vor Ort. Anschliessend seien die Täter mit «erhobenen Händen» aus dem Laden gekommen und hätten sich ergeben. Demnach hatten sie eine Kalaschnikow und eine Neun-Millimeter-Pistole bei sich.
Die Beute wurde in dem Coiffeursalon gefunden. «Das war viel Geld und Schmuck, der gut ausgewählt worden war», sagte Molins, ohne eine Summe zu nennen. Die beiden Täter wurden in Polizeigewahrsam genommen.