Spenden für Clooney und Obama

Mit drei Dollars bin ich dabei: Bei der Verlosung eines Treffens mit Obama und George Clooney. Die Investition kann als Spende oder als Lotterie betrachtet werden  – und ist Teil des Wahlkampfs in den USA. Heute habe ich etwas getan, das eine Reporterin eigentlich vermeiden sollte: Ich habe Geld für einen gespendet, über den ich […]

George Clooney vor dem Weissen Haus nach einem Treffen mit Barack Obama.

Mit drei Dollars bin ich dabei: Bei der Verlosung eines Treffens mit Obama und George Clooney. Die Investition kann als Spende oder als Lotterie betrachtet werden  – und ist Teil des Wahlkampfs in den USA.

Heute habe ich etwas getan, das eine Reporterin eigentlich vermeiden sollte: Ich habe Geld für einen gespendet, über den ich häufig berichte. Es handelt sich im konkreten Fall um 3 (drei) Dollar. Sie befinden sich nun  in der Wahlkampfkasse von Barack Obama. 

Ich versichere hiermit, dass ich keine andere Wahl hatte: Schon den LeserInnen dieses Blogs zuliebe. Denn mit meinen drei Dollars nehme ich an einer Lotterie teil. Falls ich gewinne, laden Obama und sein Freund George Clooney mich zu einer Party in Clooney’s Haus in Los Angeles ein. Flugticket und Hotel inklusive.

Laut Beschreibung wird es zwei GewinnerInnen geben. Sie dürfen je einen Gast aus einem der 50 Bundesstaaten der USA mitbringen. Und der Einzelhandelswert aller Preise zusammen soll 3.200 Dollar betragen. Daraus schliesse ich, dass Obama und Clooney sich nicht lumpen lassen werden.

Eigentlich sind meine drei Dollars gar keine Wahlkampfspende, die mich meine journalistische Unabhängigkeit kosten könnte, sondern eine dienstliche Investition. Und ich versichere hiermit, dass ich meine Kreditkarte ebenfalls zücken werde, wenn Mitt Romney demnächst eine Reise verlost. Ich habe keine Ahnung, wo seine Freunde leben. Aber vielleicht hat er es in seiner Zeit als Missionar in den 60er Jahren in Paris ja geschafft, dort jemanden zum Mormonentum zu bekehren. Und vielleicht steht der Bekehrte nun trotz der vielen unfreundlichen Dinge, die Romney in den letzten Wochen über Europa gesagt hat, für einen solchen Abend zur Verfügung. Mich jedenfalls würde das interessieren. 

Auf jeden Fall werde ich an dieser Stelle berichten, wie es weitergeht. Und natürlich schreibe ich auf, wie es bei Clooney aussieht, was es zu essen gab und worüber er, Obama und ich geredet haben. Zu diesem letzten Punkt nehme ich auch gern Anregungen mit auf die Reise nach Kalifornien. Falls es mit der Reise zu Clooney doch nicht klappt, bin ich sicher, dass ich zumindest von Obama weiter hören werde. Sein „National Finance Director“ hat mir bereits ein neues Mail geschickt. Darin dankt er für meine „großzügige Spende“ und regt an, dass ich es nochmal tue – um meine Gewinnchancen zu erhöhen. Beim nächsten Mal wird es noch einfacher, denn meine Bankdaten sind jetzt erfasst.

Nächster Artikel