Spenden für Vergewaltigungsopfer von Emmen LU

Zwei Wochen nach der mutmasslichen Vergewaltigung einer Radfahrerin in Emmen ist der Täter noch immer auf freiem Fuss. Das schwerverletzte Opfer konnte von der Polizei noch nicht befragt werden. In der Bevölkerung hat das Verbrechen grosse Betroffenheit ausgelöst.

Das 26-jährige Opfer einer mutmasslichen Vergewaltigung wird wegen Tetraplegie im Paraplegiker-Zentrum im luzernischen Nottwil behandelt. (Bild: sda)

Zwei Wochen nach der mutmasslichen Vergewaltigung einer Radfahrerin in Emmen ist der Täter noch immer auf freiem Fuss. Das schwerverletzte Opfer konnte von der Polizei noch nicht befragt werden. In der Bevölkerung hat das Verbrechen grosse Betroffenheit ausgelöst.

Die 26-Jährige war am Abend des 21. Juli auf dem der Reuss entlangführenden Dammweg vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstück mutmasslich vergewaltigt worden. Sie wurde mit schweren Verletzungen ins Schweizer Paraplegiker Zentrum (SPZ) in Nottwil überführt. Sie ist gemäss den dortigen Ärzten querschnittgelähmt.

Aus medizinischen Gründen habe das Opfer noch nicht zum Tathergang befragt werden können, sagte Kurt Graf, Sprecher der Luzerner Polizei, am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Die Polizei arbeite mit Hochdruck an dem Fall, sagte Graf. Auf den Zeugenanruf habe es einige Anrufe gegeben, und die Polizei habe auch im Gebiet Personen befragt. Daraus könnten sich neue Ansätze für Befragungen ergeben.

Spenden ermöglichen

Die Tat hat die Bevölkerung schockiert. Vielen ist es ein Bedürfnis, der Frau finanziell zu helfen. Auf entsprechende Anfragen hin nimmt die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) nun auf ihrem normalen Spendenkonto unter dem Vermerk «Gewaltopfer Emmen» Geld zugunsten des Opfers entgegen, wie die «Neue Luzerner Zeitung» berichtete.

Das so gespendete Geld werde vollumfänglich dem Opfer weitergeleitet, sagte Agnes Jenowein, Kommunikationsleiterin der SPS, auf Anfrage. Es sei keine Spendenaktion der SPS, sondern man wolle Hand bieten, dass die Leute, die sich bereits zahlreich telefonisch und per Mail gemeldet hätten, für die Frau spenden könnten.

Gemäss Jenowein ist es eine Ausnahme, dass für eine bestimmte Patientin oder einen bestimmten Patienten gespendet wird. Es sei ein sehr spezieller Fall, der in der Bevölkerung im Raum Luzern grosse Betroffenheit ausgelöst habe, sagte sie. Diese Solidarität sei grossartig.

Die Stiftung unterstützt ihrerseits mit Mitteln, die sie aus Gönnerbeiträgen, Spenden oder Legaten erhalten hat, seit 40 Jahren querschnittgelähmten Patientinnen und Patienten.

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