Spitalprojekte auf Bruderholz gescheitert

Die Spitalprojekte auf dem Bruderholz sind gescheitert: Weder der Ersatz des Baselbieter Kantonsspitals noch das neue gemeinsame Geriatriezentrum beider Basel werden realisiert. Sie sind dem Kanton Baselland mit 911 Mio. Franken zu teuer geworden. Basel plant jetzt einen Neubau auf dem Areal des Felix Platter-Spitals.

Spitalprojekte auf dem Bruderholz sind gescheitert. (Bild: Hans Jörg Walter)

Die Spitalprojekte auf dem Bruderholz sind gescheitert: Weder der Ersatz des Baselbieter Kantonsspitals noch das neue gemeinsame Geriatriezentrum beider Basel werden realisiert. Sie sind dem Kanton Baselland mit 911 Mio. Franken zu teuer geworden. Basel plant jetzt einen Neubau auf dem Areal des Felix Platter-Spitals.

Die Absage erteilte der Baselbieter Gesundheitsdirektor Peter Zwick (CVP) den gemeinsamen neuen Spitälern auf dem Bruderholz nach einer gemeinsamen Sitzung der Regierungen beider Basel. Für die Baselbieter Regierung seien die mittlerweile auf 911 Millionen geschätzten Kosten zu hoch. «Das Geriatriezentrum ist nicht finanzierbar», so Zwick. Ursprünglich hatte die Regierung die Kosten in der Vorlage an den Landrat auf 651 Millionen Franken veranschlagt.

Für den Basler Gesundheitsdirektor Carlo Conti (CVP) bedeutet dies, dass der Neubau auf dem Areal des Felix Platter-Spitals nun in Angriff genommen wird: «Die Verwaltungsräte der beiden Spitäler müssen sich nun absprechen betreffend der geplanten Grösse». Zu den Kosten für das neue Basler Geriatriezentrum konnte Conti noch wenig Konkretes sagen: «In der Regel rechnet man grob mit etwa einer Million Franken pro Bett für ein geriatrisches Zentrum». Somit seien mit etwa 200 bis 250 Millionen Franken zu rechnen. Auf dem nicht benötigten Teil des Felix Platter-Areals sollen Wohnbauten entstehen.

Keine zusätzlichen Kosten mehr für Patienten

Die beiden Regierungen konnten sich indes darauf einigen, «im Sinne eines gemeinsamen Gesundheitsversorgungsraumes» die komplette Freizügigkeit betreffend der Spitalwahl zu ermöglichen. Das soll bis spätestens Anfang 2014 soll umgesetzt werden. Für Patienten bedeutet dies die freie Wahl eines Spitals in beiden Kantonen, ohne dass zusätzliche Kosten aufkommen. Die Freizügigkeit soll bis spätestens Ende 2014 zusätzlich auf die Kantone Solothurn und Aargau ausgeweitet werden. Conti sprach von einem «erfreulichen Schritt, der einen echten Wettbewerb auf der Qualitätsebene bedeutet».

Mit dem gemeinsamen Spital auf dem Bruderholz klappt es nicht, dafür wollen die beiden Basel in der klinischen Forschung verstärkt zusammenarbeiten. Sie unterstützen die Gründung und finanzieren das geplante Zentrum für Klinische Forschung am Universitätsspital Basel. Konkret geht es darum, die Zusammenarbeit zwischen den Spitälern und der klinischen Forschung, und somit auch der in der Region wichtigen Pharmaindustrie, zu verstärken. Dies ziele auch auf die «Stärkung des ETH-Brückenkopfs» in der Region Basel.

Das Vorhaben habe «auch ein Preisschild», erklärte der Baselbieter Bildungsdirektor Urs Wüthrich (SP), ohne jedoch Zahlen zu nennen. Das Projekt steht erst am Anfang und sei deshalb als «klares Bekenntnis beider Regierungen, die klinische Forschung zu stärken», so Conti, zu verstehen. Die nötigen Mittel für den Ausbau werden von der Universität im Rahmen des nächsten Globalbeitragsvorschlags veranschlagt, stellte Conti in Aussicht.

Wie es mit dem veralteten Kantonsspital auf dem Bruderholz nun weitergeht, geht aus der Medienmitteilung (siehe Rückseite dieses Artikels) nicht hervor.

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