Drei Tage nachdem die deutsche Kandidatin Jamie-Lee auf dem letzten Platz beim Eurovision Song Contest (ESC) gelandet ist, macht sich die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) für ein deutschsprachiges Lied im kommenden Jahr stark.
Seit Jahren spiegele der ESC immer weniger die kulturelle und sprachliche Vielfalt Europas, erklärte Geschäftsführerin Andrea Ewels am Dienstag in Wiesbaden. «Dabei beweisen doch Musiker wie Andreas Bourani, Clueso, Grönemeyer, Tocotronic und viele andere, welche musikalische Möglichkeiten unsere Sprache offeriert.» Englischsprachige Beiträge aus Deutschland seien dagegen nicht zwingend ein Erfolgsgarant beim ESC.
Die 18-jährige Jamie-Lee Kriewitz aus Niedersachsen hatte mit ihrem Lied «Ghost» am Samstag beim ESC-Finale in Stockholm nur aus 3 der 42 abstimmungsberechtigten Länder Punkte bekommen und den letzten Platz belegt.
ESC-Altmeister Ralph Siegel plädierte in einem Gespräch mit «Focus Online» für eine Änderung des Auswahlverfahrens beim deutschen Vorentscheid. «Es sollte vielleicht eine Lösung gefunden werden, bei der in der Auswahl und der deutschen Vorentscheidung eventuell auch eine zweite internationale Jury fungiert, wie es in manchen anderen Ländern auch gemacht wird», sagte Siegel.