Die Sprinterin Mujinga Kambundji gewinnt an den Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften in Luzern nicht nur als einzige Athletin zwei Goldmedaillen, sie schafft auch als einzige eine WM-Limite.
Im zweitletzten Wettkampf der Titelkämpfe klappte es doch noch mit einer WM-Limite. Mujinga Kambundji (ST Bern) blieb über 200 m trotz eines Gegenwindes von 0,8 m/s mit 23,29 um eine Hundertstelsekunde unter dem B-Wert. Sie verbesserte ihre Saisonbestleistung gleich um 17 Hundertstel. Allerdings wäre die Fünfte der U23-Europameisterschaften so oder so in Moskau dabei gewesen, und zwar in der Staffel.
Ein besonderes Augenmerk war in Luzern auf Hürdensprinterin Noemi Zbären gerichtet, nachdem die Athletin des SK Langnau eine Woche zuvor in Rieti als zweite Schweizerin nach Meta Antennen im Jahr 1966 U20-Europameisterin geworden war. Die 19-jährige Emmentalerin musste hart kämpfen, ehe ihr erster Schweizer Meistertitel bei den Erwachsenen über 100 m Hürden feststand. Sie fing die stark gestartete Vorjahressiegerin Clélia Reuse erst gegen Ende des Rennens ab und distanzierte die Unterwalliserin mit 13,32 um drei Hundertstel.
Die Stabspringerin Nicole Büchler (LC Zürich) versuchte sich dreimal auf der Schweizer Rekordhöhe von 4,62 m. Bei den Versuchen 2 und 3 sprang die 29-jährige Bernerin mit einem härteren Stab – mit einem solchen war sie zuvor noch nie gesprungen. Doch sie wollte ihn im Hinblick auf die WM in Moskau testen. Das war für sie zentraler als die erneute Verbesserung der nationalen Bestmarke (4,61), diese hatte sie zehn Tage zuvor an gleicher Stätte erzielt.
Eine starke Leistung gelang über 400 m Hürden Kariem Hussein (LC Zürich). Der 24-jährige Thurgauer blieb mit 49,78 zum zweiten Mal unter 50 Sekunden und verpasste die B-Limite für Moskau lediglich um 18 Hundertstel.