Auch wenn es Valentin Stocker weh getan hat: Einem Spieler seines Formats darf eine Tätlichkeit wie die gegen Lausanne nicht unterlaufen. Fussballerisch setzte Marco Streller die wenigen Glanzlichter der Partie, und Fabian Frei wird am Ende eines heissen Tages seinem Goalie noch einen ausgegeben haben.
Yann Sommer | 5
Bekam kurz vor der Pause einen ersten Ball zu halten, als er eine Facchinetti-Flanke vom Himmel pflückte. Musste dann von Glück sagen, als die Lausanner mit ihrer ersten Chance, einem Kopfball auf einen Corner, an der Lattenunterkante scheiterten. Als es ihn in der 80. Minute dringend brauchte, war der Schlussmann auf der Höhe: Er blockierte den Ball gegen den allein auf ihn zusteuernden Khelifi.
Philipp Degen | 4,5
Zeigte eine sehr aktive erste Halbzeit, in der er zweimal aussichtsreich zum Abschluss kam. Defensiv war er kaum gefordert vom Gegner, und die zweiten 45 Minuten fielen weniger auffällig aus. Mit einer Ausnahme: In der Nachspielzeit, als seine Flanke nach einem Doppelpass mit Voser allerdings nicht nur in den Rücken der Abwehr gespielt war.
Fabian Schär | 5
Eine souveräne Partie, in der er ein weiteres Mal seine Kaltblütigkeit vom Elfmeterpunkt demonstrierte. Der Herr der Lüfte bei den paar hohen Bällen, mit denen Lausanne nach vorne sein Glück versuchte.
Arlind Ajeti | 4
Wie schon im Startspiel gegen Aarau ohne Fehl und Tadel. Fast: Bei der ersten Chance für Lausanne und dem Kopfball von Meoli an die Lattenunterkante (72. Minute) lässt sich Ajeti von seinem zugeordneten Gegenspieler auf einfache Art und Weise düpieren. Meldete im Verbund mit Schär aber erst Kadosi ab, im zweiten Durchgang dann Khelifi. Dass der dann allein mit dem Ball am Fuss auf alleine vor Sommer die grosse Ausgleichsschance besass, hatte eine andere Ursache (-> Fabian Frei).
Behrang Safari | 4
Zeigte in der ersten Halbzeit ab und an fast ein wenig Lust am Offensivspiel, hielt sich dann aber je länger desto erfolgreicher zurück.
Mohamed Elneny | 4,5
Hatte diesmal die klar tiefer orientierte Rolle als Fabian Frei, spielte wie immer den Ballverteiler aus der eigenen Hälfte heraus und prüfte Fickentscher im Lausanne-Tor in der ersten Halbzeit mit einem prächtigen Distanzschuss.
Fabian Frei | 4
Gehörte eigentlich zu besten Baslern, war in etwas weiter vorgeschobener Rolle mit vielen Ballkontakten einer der Taktgeber, eroberte Bälle und suchte auch den Abschluss. Die beste Chance vergab er kurz nach Seitenwechsel, als er sich im Strafraum durchtankte, seinen Schuss aber verzog. Punktabzug gibt es für den Riesenbock in der 80. Minute und das Fehlzuspiel in die Füsse von Khelifi. Frei wird durchgeatmet haben, als Sommer die Situation bereinigt hatte und dem Kollegen am Ende des Tages vielleicht noch ein kühles Getränk offeriert haben.
Taulant Xhaka | 4
Erhielt den vorzug vor Marcelo Diaz und durfte deshalb nach etlichen Einsätzen im FCB-Trikot erstmals in einem Heimspiel mit der Startelf ins Joggeli einlaufen. War ein aufmerksamer Arbeiter im Mittelfeld, ohne gross Akzente setzen zu können, die aber auch noch nicht verlangt werden können von ihm.
Mohamed Salah | 5
Es war noch keine Minute gespielt, da hatte er die erste Chance, die von Lausanne noch zur Ecke geklärt werden konnte. Vergab danach weitere Möglichkeiten, spielte zuweilen eigensinnig, tauchte in der zweiten Halbzeit eine Zeitlang weg, um sich in der 76. Minute mit einem Freistoss zurückzumelden. Grosses Kino war dann, wie er im Zusammenspiel mit Streller dem Captain das 2:0 auflegte.
Valentin Stocker | 2
Es war ein schwieriges Spiel für ihn, weil die Lausanner ihn eng markierten und auf den Füssen standen. Er hatte aber dennoch seine Aktionen, sogar eine prächtige Kopfballchance vor der Pause. Als er von Abdelouahed Chakhsi umgemäht wurde, verlor er die Nerven und leistete sich eine grobe Tätiglichkeit mit dem Würgegriff gegen den Kontrahenten. Das darf, auch wenn es weh tut, einem Spieler vom Format Stockers nicht passieren.
Marco Streller | 5,5
Es war wahrlich kein einfaches Spiel für den Turm im FCB-Angriff. Im Lausanner Abwehrdickicht gab es keine Räume und keine Zeit. Als er dann Streller-typisch über links in den Strafraum eindrang, kam Lausanne-Captain Guillaume Katz einen Schritt zu spät – der Elfmeterentscheid des Schiedsrichters war unzweideutig. Was es dann an weiterem Unterhaltungspotenzial in dieser Partie gab, stammte von Streller: Erst sein Hacken-Kunststück aus spitzem Winkel, bei dem Fachinetti den Ball auf der Linie klärte, dann sein Bilderbuch-Linksschuss diagonal ins entfernte Eck, mit dem das Endresultat markiert war.
Marcelo Diaz | –
Ersetzte in der 85. Minute Salah, spielte seine ersten Minuten in dieser Saison, war aber zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
Kay Voser | –
Kam in der 88. Minute für Fabian Frei und war aber zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
David Degen | –
Wurde in der fünfminütigen Nachspielzeit (92.) für Behrang Safari eingewechselt und war aber zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.