Sprunghafter Anstieg der Unfälle mit Leichtflugzeugen

Die Zahl der Unfälle mit Leichtflugzeugen ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Bei 37 Unfällen mit Motor- und Segelflugzeugen sowie Ballonen sind 12 Menschen gestorben. Im Jahr davor waren laut BAZL bei 25 Unfällen 8 Menschen umgekommen.

Ein Segelflugzeug im Kanton Wallis (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Zahl der Unfälle mit Leichtflugzeugen ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Bei 37 Unfällen mit Motor- und Segelflugzeugen sowie Ballonen sind 12 Menschen gestorben. Im Jahr davor waren laut BAZL bei 25 Unfällen 8 Menschen umgekommen.

Der Anstieg der Flugunfälle fiel damit in der Schweiz stärker aus als im restlichen Europa, wie das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am Freitag mitteilte. Der grösste Teil der Unfälle (34) betrifft Flugzeuge unter 2250 Kilogramm. Diese jüngsten Zahlen publizierte das BAZL im Rahmen des Sicherheitsberichts 2011.

Nachdem auch in diesem Sommer bereits wieder mehrere Menschen bei Unfällen mit Segelflugzeugen ums Leben kamen, kündigte das BAZL bereits Anfang August an, der Sache auf den Grund gehen zu wollen. Es werde derzeit analysiert, ob es sich beim Anstieg um eine Trendwende zu den sinkenden Unfallzahlen der letzten Jahre handelt, schrieb das BAZL.

Die Spezialisten im Bundesamt wollen etwa abklären, ob der Unterhalt oder Betrieb in der Leichtaviatik mangelhaft ist und die Unfälle darauf zurückzuführen sind. In diesem Fall würde das BAZL Massnahmen für eine bessere Sicherheit ergreifen.

Zahlen unter Zehnjahres-Durchschnitt

Trotz des deutlichen Anstiegs der Unfälle im vergangenen Jahr lag die Unfall- und Todesrate laut BAZL aber noch immer tiefer als im Zehnjahres-Durchschnitt. Auf eine Million Flüge hochgerechnet kam es zu 52 Unfällen (Vorjahr: 38) und 14 Todesfällen (12). Es wurde 2011 aber auch mehr geflogen: Die Zahl der Flüge nahm um gut 9 Prozent auf 712’457 zu.

Rückläufig waren dagegen die Unfälle mit Helikoptern: Das BAZL registrierte 9 Unfälle mit insgesamt drei Toten, nachdem es im Vorjahr noch 12 Unfälle ohne Todesopfer gegeben hatte.

In der kommerziellen Luftfahrt gab es 2011 erneut keine Unfälle. Eine eingehende Analyse erforderte aber ein Vorfall im Flughafen Zürich, der schliesslich ohne Folgen ablief. Am 15. März hatten zwei Flugzeuge gleichzeitig die Starterlaubnis für Pisten erhalten, die sich kreuzen. Das BAZL machte darauf mehrere Verbesserungsvorschläge.

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