In der Stadt St. Gallen wird am Wochenende das neue Naturmuseum eröffnet. Der 39,8 Mio. Franken teure Neubau nach einem Entwurf des Zürcher Büros Meier Hug und Semadeni liegt neben dem Botanischen Garten am Stadtrand.
Die Eröffnung sei «ein Meilenstein für die St. Galler Museumsgeschichte», sagte Toni Bürgin, Direktor des Naturmuseums, am Donnerstag gegenüber den Medien.
Der Neubau an der Ausfahrtstrasse in Richtung Rorschach besteht aus einer Folge von fünf Gebäudetrakten mit Oberlichtdächern. Die Betonfassade wird von grossflächigen Fenstern durchbrochen. «Wir wollten viel Tageslicht, weil es das beste und schönste Licht ist», kommentierte der St. Galler Stadtbaumeister Hansueli Rechsteiner.
Noch nicht fertig ist die Gestaltung des Aussenraums. Dort soll es einen kleinen Park geben, dessen Bepflanzung Rücksicht auf den Autobahntunnel unter dem Areal nehmen muss. Aussenraum sei auch Ausstellungsraum, hiess es dazu.
Im Reich des Bären
Im Innern befindet sich ein Museumscafé mit Ausblick in den noch nicht existierenden Park, bevor es einen Stock höher in die grosszügigen Ausstellungsräume geht. Wer die Treppe hochsteigt, tritt direkt ins «Reich des Bären». Dem St. Galler Wappentier ist eine kleine Dauerausstellung gewidmet. Dazu gehört auch das Skelett eines Höhlenbärs, «eine der Kostbarkeiten, die wir lange nicht zeigen konnten», so Bürgin.
Auf dem Rundgang durch die Museumsräume ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, zu experimentieren oder auszuprobieren. Eine Ausstellung widmet sich technischen Erfindungen, denen die Natur Pate stand. Dort wird etwa der Schwarze Kiefernpachtkäfer vorgestellt, der als Brandmelder funktionieren könnte.
Gezeigt werden vor allem Tiere, manchmal nur als Skelette oder in Form von Versteinerungen wie diejenige eines Haifisches, gefunden auf dem Hinterrugg (Churfirsten). Lebendige Tiere gibt es natürlich auch: Ameisen, Eidechsen oder eine Unke.
Stadt, Stiftung und Kanton
Gekostet hat der Neubau 39,8 Mio. Franken. Den Hauptteil zahlte die Stadt St. Gallen. Die Walter und Verena Spühl-Stiftung steuerte 13 Mio. bei, der Kanton 7 Mio. Franken. Den Wettbewerb mit 127 Entwürfen hatten die Zürcher Architekten Meier Hug und Semadeni gewonnen, für die szenografische Gestaltung ist das Büro 2nd West aus Rapperswil-Jona verantwortlich.
Am Wochenende vom 12. bis 13. November steht das neue Naturmuseum der Bevölkerung bei freiem Eintritt zur Besichtigung offen.