«Der Korkenzieher» bietet Jungkünstlern eine Bühne

Mit grossen Namen können sich die Organisatoren von «Der Korkenzieher» nicht brüsten. Dafür bieten sie Jungkünstlern eine Plattform und punkten mit frischem Wind.

Von Band-Auftritt bis Theaterstück – alle Sparten werden am «Korkenzieher» gezeigt.

(Bild: Dominik Asche)

Mit grossen Namen können sich die Organisatoren von «Der Korkenzieher» nicht brüsten. Dafür bieten sie Jungkünstlern eine Plattform und punkten mit frischem Wind.

Der Weg ins Rampenlicht ist harzig. Wer sich als junger Künstler profilieren will, muss die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewinnen und sich in Contests beweisen. Schade, dachte sich eine Gruppe junger Menschen aus Basel, schliesslich soll nicht der Wettbewerb, sondern die Kunst im Zentrum stehen. Deshalb entschlossen sie, den «Korkenzieher» zu gründen – eine Plattform für junge Künstler.

«Wir wollen Künstlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, die Möglichkeit anbieten, Bühnenerfahrung zu sammeln», sagt Juri Schmidhauser, eines der Gründungsmitglieder von «Der Korkenzieher».

Eine Altersgrenze gebe es dabei nicht. Selbst hat er mit seiner Band «Gorki Gagarin» diese ersten Erfahrungen schon gemacht: «Wir haben gemerkt, wie schwierig es ist, Bühnen zu finden, auf denen man sich ausprobieren kann.»




Juri Schmidhauser: «Die Künstler können sich untereinander vernetzen und das Publikum lernt mehrere Sparten kennen.» (Bild: Roman Hueber)

Zum sechsköpfigen Korkenzieher-Team gehören neben Juri Schmidhauser zwei weitere Bandmitglieder aus «Gorki Gagarin» – im Badhüsli fanden alle Gründungsmitglieder zueinander. Roman Hueber, der Leiter des Badhüsli, hat die jungen Kultur-Organisatoren bei der Initiierung des Projekts unterstützt – und nun können sie die Events auch gleich im Badhüsli ausführen.

Sprungbrett auf allen Ebenen

Neben dem Sprungbrett ist den Organisatoren eine Vielfalt an Darbietungen wichtig: Musik, Theater, Poetry Slam, Literatur, Tanz, Film – jeder kann die Korken knallen lassen. «Die Künstler können sich untereinander vernetzen und das Publikum lernt mehrere Sparten kennen», sagt Schmidhauser. Vielleicht lernt so der musikaffine Zuschauer die Dichter-Szene lieben, oder ein Schauspieler findet für seine nächsten Aufführungen einen passenden Tänzer.



Auf der «Schreibmaschin'» protokollieren junge Autorinnen und Autoren den Abend.

Auf der «Schreibmaschin’» protokollieren junge Autorinnen und Autoren den Abend. (Bild: Dominik Asche)

Nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne sollen Frischlinge eine Chance erhalten: In der Lichttechnik dürfen Neugierige sich ausprobieren, und auch der DJ für die Afterparty soll ein Anfänger sein.

Ausserdem schreibt ein Jungautor das Protokoll des Abends – dieses darf er künstlerisch frei gestalten. Nicht zuletzt ist der Korkenzieher auch für Schmidhauser und seine Projekt-Kollegen – die alle zwischen 18 und 24 Jahren alt sind – eine Möglichkeit, sich im Kulturmanagement auszutoben.

Mit grossen Namen können die Organisatoren von «Der Korkenzieher» nicht punkten, dafür gibt es an einem Abend sechs verschiedene Darbietungen aus verschiedenen Sparten. Dieses Wochenende treten drei Poetry Slammer und drei Bands auf.

Zukunftstöne

Für die Zukunft erhoffen sich die Korkenzieher-Organisatoren eine Zusammenarbeit mit anderen Schweizer Kulturhäusern. Mit dem Treibhaus Luzern sind sie diesbezüglich bereits im Gespräch. Basler Künstler sollen so beim Schritt auf die nationale Bühne begleitet werden.

«Wenn man in einer anderen Stadt auftreten will, muss man wieder von vorne anfangen – das kann sehr schwierig sein», sagt Schmidhauser. Auch ein Austausch solle stattfinden, indem Jungkünstler aus anderen Schweizer Städten nach Basel eingeladen werden. So wird auch ihnen eine neue Plattform gegeben, und ausserdem profitiert das Basler Publikum von weiteren jungen Kunstschaffenden.

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