Die als Mitfavoriten gehandelten Young Boys starten optimal, mit einem Auswärtssieg in die Super-League-Saison 2016/17. Sie siegen in St. Gallen verdientermassen 2:0.
Die 12’890 Fans bekamen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten zu sehen. Zwischen St. Gallen und YB fielen in den vier Meisterschaftsspielen der letzten Saison durchschnittlich 3,5 Tore. Insofern war die mehrheitlich langweilige erste Halbzeit zum Saisonauftakt untypisch. Eine Chance für Miralem Sulejmani für YB in der Startphase, ein knapp zu hoch angesetzter Schuss von Marco Aratore für St. Gallen kurz vor der Pause – das war alles, was es hüben und drüben zu sehen gab.
So ging es – aus Sicht der Zuschauer wohl zum Glück – nicht weiter. Ohne dass Trainer Adi Hütter eine Auswechslung vorgenommen hätte, zeigten sich die Berner mit Beginn der zweiten Hälfte aufeinmal in der Verfassung, wie sie im Frühling als beste, attraktivste und torgefährlichste Mannschaft (noch vor Basel) die Fussballschweiz verzückt hatten.
Die Spieler von Trainer Zoe Zinnbauer bekamen kaum noch Luft. Die Berner monopolisierten den Ball rund um den St. Galler Strafraum und erspielten sich eine gute Chance um die andere. Das Führungstor war fällig und fiel auch. Nach einer zuvor nicht gezeigten Corner-Variante – Yoric Ravet schlug den Ball flach zurück gegen die Strafraumgrenze – schlenzte der auch offensiv starke junge Defensivspieler Leonardo Bertone den Ball nach 55 Minuten flach und unhaltbar in die nähere Ecke. In dieser Phase mussten sich die Ostschweizer ausschliesslich auf Konterangriffe verlassen, aber hierfür gaben ihnen die jetzt vollauf überzeugenden Berner nicht viele Gelegenheiten.
Die Young Boys hörten nicht mehr auf, das Geschehen zu bestimmen und zu kontrollieren. Erst nach 83 Minuten sahen sie sich dafür ein weiteres Mal belohnt. Der zwei Minuten davor eingewechselte Yuya Kubo nutzte grobe Fehler in der St. Galler Abwehr zum alles klarmachenden 2:0, das auch viel früher hätte fallen können.
Zinnbauer musste, nicht erfreut, zur Kenntnis nehmen, dass sein Team schon in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt hatte und nach dem Rückstand zu keiner Reaktion fähig war. Ob das an YBs Stärke lag oder ob sich die St. Galler für die Fortsetzung der Meisterschaft erheblich steigern müssen, wird sich in den nächsten Wochen weisen.
So bleibt denn der FCSG zumindest vorderhand einer der Lieblingsgegner für die Berner. Diese holten aus den Direktbegegnungen der letzten Saison 10 von 12 Punkten heraus. Und mit dem neuerlichen Erfolg vom Samstag haben sie die Ostschweizer nun viermal in Folge besiegt.
St. Gallen – Young Boys 0:2 (0:0)
12’890 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tor: 55. Bertone (Ravet) 0:1. 83. Kubo (Vilotic) 0:2.
St. Gallen: Lopar; Mutsch, Wiss, Angha, Schulz; Toko; Tafer (75. Chabbi), Aratore, Aleksic (63. Bunjaku), Gouaida (82. Cueto); Buess.
Young Boys: Mvogo; Sutter, Vilotic, Rochat, Lecjaks; Ravet, Bertone, Sanogo (85. Gajic), Sulejmani (88. Obexer); Gerndt (81. Kubo), Hoarau.
Bemerkungen: St. Gallen ohne Gaudino (verletzt), Young Boys ohne Bürgy, Von Bergen (beide gesperrt), Hadergjonaj, Benito, Fekete, Schick, Seferi (alle verletzt). Verwarnungen: 72. Sanogo (Foul) und Angha (Unsportlichkeit), 74. Rochat, 80. Hoarau, 91. Obexer (alle Foul).
Rangliste: 1. Young Boys 1/3 (2:0). 2. Luzern 1/3 (2:1). 3. Basel 0/0 (0:0). 3. Grasshoppers 0/0 (0:0). 3. Lausanne-Sport 0/0 (0:0). 3. Sion 0/0 (0:0). 3. Thun 0/0 (0:0). 3. Vaduz 0/0 (0:0). 9. Lugano 1/0 (1:2). 10. St. Gallen 1/0 (0:2).