Sechs Spitäler im Kanton St. Gallen werden für insgesamt 930 Millionen Franken erneuert. Die Stimmberechtigten haben das Generationenprojekt angenommen. Die Zustimmung für die sechs Bauvorlagen ist gross, sie bewegt sich zwischen 72,9 und 90,0 Prozent.
Die Stimmbeteiligungen betrugen zwischen 45,2 bis 45,7 Prozent. Geplant sind Neubauten oder Sanierungen für das Kantonsspital, das Kinderspital sowie die Regionalspitäler Altstätten, Grabs, Linth und Wattwil. Das letzte Projekt wird voraussichtlich erst im Jahr 2027 abgeschlossen sein.
Die Erneuerung des Kantonsspitals sowie der vier Regionalspitäler wird 805 Millionen Franken kosten. Die Gebäude gehören dem Kanton, die Bauinvestitionen lassen sich deshalb über höhere Mieteinnahmen refinanzieren.
Kinderspital wird verlegt
Weitere 125 Millionen Franken beträgt das Darlehen für einen Neubau des Ostschweizer Kinderspitals, dessen Standort innerhalb der Stadt St. Gallen verlegt wird.
Dass die 40 bis 50 Jahre alten Spitalbauten saniert werden müssen, war im Kantonsparlament unbestritten. Diskussionen gab es zu den beiden Projekten in Altstätten und Grabs. Dort brachte die SVP Alternativen ins Spiel. Sie schlug statt der Sanierungen einen gemeinsamen Neubau im Rheintal vor.
SP gewinnt FDP-Sitz
In der Stadt St. Gallen wurde Peter Jans (SP) in den Stadtrat gewählt. Der 54-jährige Kreisgerichtspräsident überflügelte in einer Ersatzwahl Barbara Frei von der FDP. Jans erhielt 10130 Stimmen, Frei kam auf 7035 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 9868 Stimmen.
Auf den parteilosen Aussenseiter This Bürge entfielen 2405 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 45,8 Prozent. Peter Jans ersetzt im fünfköpfigen Stadtrat den freisinnigen Fredy Brunner, der Ende März 2015 altershalber zurücktritt. Neu setzt sich der Stadtrat aus 1 FDP, 2 CVP, 1 SP und 1 parteilos zusammen.
Mit Jans‘ Wahl kehrt die SP nach einer historischen Wahlschlappe von 2012 wieder in die Exekutive zurück. Die Sozialdemokraten waren damals mit dem Duo Sylvia Huber und Ruedi Blumer angetreten, um einen zweiten Sitz zu erobern. Gewählt wurden jedoch Patrizia Adam (CVP) und der parteilose Markus Buschor.
Die Sozialdemokraten, im Stadtparlament stärkste Fraktion, waren nach dieser Wahlniederlage erstmals seit 1918 nicht mehr im Stadtrat vertreten. Von 2001 und 2004 hatte die Partei noch zwei Mitglieder im Stadtrat gestellt. Ende 2004 verlor die SP einen Sitz an die CVP.