Der am letzten Sonntag in Bad Kleinkirchheim (Ö) abgebrochene und nicht gewertete Weltcup-Super-G der Frauen wird nicht in der nächsten Woche in St. Moritz nachgeholt.
Die Verantwortlichen der Veranstaltungen im Engadin haben sich nicht auf die Finanzierung eines Zusatz-Rennens einigen können.
Atle Skaardal, der FIS-Renndirektor der Frauen, reagierte mit harscher Kritik auf diese Entwicklung. An der Mannschaftsführer-Sitzung in Cortina d’Ampezzo (It), wo in dieser Woche gefahren wird, meinte der enttäuschte Norweger: «Ich bin geschockt, dass es so schlecht um unseren Sport steht, dass es offenbar für einen Veranstalter im Januar, während der Hochsaison, nicht möglich ist, ein Zusatz-Rennen zu übernehmen. Zumal in einem Ort, der in zwei Jahren Weltmeisterschaften durchführen wird. Es ist schwer zu verstehen.»
Gemäss Skaardals Schätzung hätten die Organisatoren ihr Budget um rund 100’000 Franken aufstocken müssen, um ein drittes Rennen zu erhalten. Die Verantwortlichen im Bündnerland, zu ihnen gehören der Vermarkter Infront, der Verband Swiss-Ski und das OK des Gastgeber-Orts, können aber die Finanzierung dieser Mehrkosten nicht garantieren. Sie beschränken sich nun auf die seit längerem geplanten Rennen, die Abfahrt am Samstag und den Super-G am Sonntag.
Hugo Wetzel aus dem St. Moritzer OK verteidigt die Absage wie folgt: «Es war einfach nicht möglich. Die kaufmännischen Grundsätze müssen weiterhin stimmen und die Ressourcen müssen im Gleichgewicht bleiben. Wir haben seit jeher bereits sehr viel in den Frauen-Skisport investiert. Die Grenze war erreicht. Mehr geht einfach nicht. Wir wollen nicht plötzlich Rechnungen auf unserem Tisch haben, die wir nicht bezahlen können.»
Im schlimmsten Fall geht das in Bad Kleinkirchheim abgebrochene Rennen verloren. Skaardal hofft, dass er für die Periode nach den Weltmeisterschaften in den USA noch einen Veranstalter für diesen Super-G findet.