Für Bulat Tschagajew wird die Situation immer ungemütlicher. Die Genfer Staatsanwaltschaft hat eine Hausdurchsuchung im Büro des Xamax-Besitzers angeordnet und mehrere Dokumente beschlagnahmt.
Die Strafbehörden reagierten, nachdem diverse Medien die Echtheit der Vermögensbescheinigung der „Bank of America“ angezweifelt hatten und offenbar ernsthafte Anzeichen vorliegen, dass das brisante Papier gefälscht sein könnte. Tschagajew behauptete, über ein Konto mit 35 Millionen Dollar zu verfügen.
Gemäss einem Bericht im „Le Matin“ wird auch der Neuenburger Staatsanwalt Pierre Aubert aktiv. „Sollte die Bank of America uns bestätigen, dass es sich um eine Fälschung handelt, werden die Untersuchungen auf die Aktiengesellschaft von Xamax ausgedehnt“, erklärte Aubert gegenüber der Westschweizer Tageszeitung.
Es ist damit zu rechnen, dass gegen Tschagajew in Kürze eine Strafuntersuchung eingeleitet wird. Gemäss gut unterrichteten Kreisen soll auch die amerikanische Bank eine Klage gegen den Tschetschenen vorbereiten.
Noch vor wenigen Tagen war ein erster Konkursantrag von einem Neuenburger Gericht abgelehnt worden – offenbar legte der Xamax-Besitzer in letzter Minute die Garantie einer Moskauer Bank vor und überwies wie verlangt die September-Saläre (rund 1,3 Millionen Franken).
Die Schlinge zieht sich nun erneut zu. Neben den Betrugsvorwürfen stehen weitere Forderungen im Raum. Ein Agent fordert 400’000 Franken ein. Und eine Sicherheitsfirma, von welcher sich Tschagajew ohne rechtliche Grundlage getrennt hat, pocht auf vertraglich bis 2013 zugesicherte 700’000 Franken.