Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen die Deutschland-Tochter der Grossbank UBS ausgeweitet. Ermittelt wird gegen vier Mitarbeiter wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung, darunter auch Führungskräfte.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Stuttgarter Nachrichten» vom Dienstag. «Es besteht der Verdacht, dass die UBS Kunden hilft, Gelder am deutschen Fiskus vorbei in die Schweiz zu transferieren.» Zuvor liefen Ermittlungen gegen unbekannt. Die UBS sieht kein Fehlverhalten.
Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden im Oktober die Wohnungen der vier Mitarbeiter in Baden-Württemberg und Hessen sowie die Deutschland-Zentrale in Frankfurt durchsucht.
Eine Durchsuchung habe es auch bei einem Kunden in München gegeben. Dieser soll über die UBS einen siebenstelligen Euro-Betrag in die Schweiz transferiert haben, sagte der Sprecher dem Blatt.
UBS
hatte keine Hinweise auf Fehlverhalten
Ein UBS-Sprecher betonte am Dienstag in Zürich: «Wir unterstützen die Kunden in keiner Weise bei Handlungen, die der Umgehung ihrer Steuerpflicht dienen könnten.»
Die Kundenberater wüssten, was sie dürften und was nicht. «Verstösse gegen diese Vorschriften werden sanktioniert.» Interne Untersuchungen zu den Vorwürfen hätten keine Hinweise auf ein Fehlverhalten der UBS Deutschland gezeigt.
Ermittlungen laufen laut Staatsanwaltschaft auch gegen rund ein Dutzend Bankkunden. «Das werden gewiss noch mehr werden», sagte der Behördensprecher. «Wir haben auch Selbstanzeigen in diesem Bereich.» Wann und ob Anklage erhoben werde, sei noch unklar. Bereits im Mai 2012 war die UBS-Deutschland-Zentrale durchsucht worden.