Steuerfahnder haben am Montag in ganz Deutschland Firmen und Privathäuser von deutschen Kunden der Schweizer Grossbank UBS durchsucht.
Betroffen seien zahlreiche Verdächtige, die Steuern hinterzogen haben könnten, sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Bernd Bieniossek am Montag. Über die Razzien hatte zunächst die „Bild“-Zeitung berichtet.
Grundlage ist nach Informationen der Zeitung eine Steuer-CD, die das Finanzministerium des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen vor drei Monaten über Fahnder aus Wuppertal angekauft hatte. Darauf befänden sich neben Kontodaten auch Informationen zu Stiftungen, mit denen Deutsche in der Schweiz Steuern hinterzogen haben sollen.
Staatsanwälte und 50 Steuerfahnder aus mehreren Bundesländern seien im Einsatz, sagte Oberstaatsanwalt Bieniossek. Die Bochumer Behörde hat eine Schwerpunktabteilung für überörtliche Wirtschaftsstrafsachen.
Die UBS erklärte dazu am Montagnachmittag, man unterstütze das „Anliegen zur Steuerehrlichkeit“ bei deutschen Kunden. Zur Lösung der Altgelderfrage habe die UBS mehrfach klar gemacht, dass sie die Abgeltungssteuer in der aktuell vorliegenden Fassung des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland voll und ganz unterstütze.
Die UBS und ihre Kunden waren zuletzt in mehreren Ländern in das Visier von Steuerfahndern geraten. In Frankreich etwa gingen die Ermittler wegen des Verdachts auf Verschleierung von Steuerhinterziehung gegen die UBS vor.