René Stammbach wird nicht neuer Präsident des Internationalen Tennisverbands ITF.
Stammbach konnte sich mit seinem Reformprogramm, mit dem er den etwas verstaubten Verband modernisieren wollte, nicht durchsetzen. Überraschend scheiterte auch der Favorit und langjährige Vizepräsident Juan Margets bereits im ersten Wahlgang. Stattdessen wird nun der US-Amerikaner David Haggerty Nachfolger von Francesco Ricci Bitti, der das Amt nach 16 Jahren abgibt. Er setzte sich im zweiten Durchgang mit 200 zu 192 Stimmen gegen den Inder Anil Khanna durch.
Für das Schweizer Tennis ist das Scheitern Stammbachs nicht nur negativ. Es bedeutet, dass er Swiss Tennis weiterhin als Präsident zur Verfügung steht. Der innovative Unternehmer hat seit 2006 frischen Wind in den nationalen Verband gebracht und mit dem Sieg im Davis Cup 2014 den grössten Erfolg von Swiss Tennis mit orchestriert. Es gibt aber auch noch viel zu tun, gerade im Nachwuchsbereich.
Die ITF ist nur einer von drei globalen Playern im Tennis. Sie ist verantwortlich für die Grand-Slam-Turniere, die jedoch weitgehend autonom operieren, die Teamwettbewerbe Davis Cup und Fedcup, die Olympischen Spiele sowie den Juniorenbereich. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten bezüglich Terminen, Weltranglistenpunkten und Kompetenzabgrenzungen mit der ATP und der WTA.