Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Spaniens herabgestuft. Die Bonität wird nur noch mit BBB-Minus bewertet und damit zwei Stufen niedriger als bisher.
Der Ausblick sei negativ, teilte die grösste Ratingagentur am Mittwochabend mit. Sollte die politische Unterstützung für die eingeleiteten Reformen schwinden und sich die Hilfe der Euro-Zone als unzureichend erweisen, drohe eine weitere Kürzung der Bonität. Diese befindet sich bereits nur noch knapp über Ramschstatus.
Als Hauptursache für die Herabstufung führten die Bonitätswächter die verschärfte Rezession an, die den Handelsspielraum der Regierung in Madrid einschränke. Zudem sei es wahrscheinlich, dass die steigende Arbeitslosigkeit und die Ausgabenzwänge die Spannungen zwischen der Zentralregierung und den regionalen Parlamenten erhöhten.
Gleiche Bewertung wie Moody’s
Durch die Herabstufung bewertet S&P die spanische Kreditwürdigkeit nun wie Moody’s. Auch diese Bonitätswächter prüfen, ob weitere Bonitätssenkungen nötig sind. Die dritte grosse Agentur Fitch stuft Spanien mit BBB ein und damit eine Note höher als die Konkurrenz.
Das Mittelmeerland kommt nicht aus seiner schweren Rezession heraus. Das Bruttoinlandprodukt des hoch verschuldeten Staates schrumpfte auch im dritten Quartal deutlich. Die Arbeitslosenquote beträgt fast 25 Prozent und ist damit die höchste in der Europäischen Union.
Für die Rettung der spanischen Banken haben die internationalen Geldgeber bereits bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt. Die Krise hat in den vergangenen Wochen zudem zu vermehrten Überlegungen spanischer Regionen zur Abspaltung von Madrid geführt.