Stararchitekt Santiago Calatrava muss tief in die Tasche greifen: Das Oberste Gericht in Madrid hat den 64-Jährigen wegen Mängeln am Kongresspalast der nordspanischen Stadt Oviedo zur Zahlung eines Schadenersatzes von 2,96 Millionen Euro verurteilt.
Das berichtete die Nachrichtenagentur efe am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise. Damit wurde ein Urteil des Landgerichts in Oviedo aus dem Jahr 2014 bestätigt. Calatrava hatte dagegen Berufung eingelegt.
Die Schadenersatzsumme ergibt sich aus der Differenz zwischen der errechneten Bruttoentschädigung von 10,24 Millionen Euro und den Honoraren von 7,28 Millionen Euro, die der Bauauftraggeber und Betreiber des futuristischen Gebäudes, die Firma Jovellanos XXI, dem in Zürich und New York lebenden Architekten noch schuldete.
Der Kongresspalast wurde 2011 eingeweiht. Während der Bauphase waren 2006 in Oviedo wegen eines Konzeptionsfehlers Dachteile des «Palacio de Congresos» eingestürzt. Allein dies führte damals zu Mehrkosten von 3,4 Millionen Euro. Ausserdem hatte Jovellanos XXI auch 6,95 Millionen Euro für das von Calatrava konzipierte mobile Dach ausgegeben, das am Ende aufgrund von Problemen mit dem hydraulischen Schiebesystem unbeweglich bleiben musste.
Calatrava ist für technisch spektakuläre, futuristische Bauwerke bekannt. Er entwarf zahlreiche Bahnhöfe und Brücken und in New York auch die neue U-Bahn-Station World Trade Center an der Stelle der Terroranschläge vom 11. September 2001. Wegen hoher Kostenvoranschläge und Baumängeln hatte er aber auch mehrfach Ärger.