Starker Föhn fegt durch die Alpentäler

Ein Föhnsturm mit Windspitzen von teilweise über 100 Stundenkilometern fegt seit dem Donnerstagabend durch die Alpentäler. Er sorgte in der Nacht auf Freitag für Temperaturen von um die 20 Grad.

Dramatisch gefärbte Föhnwolken (Symbolbild) (Bild: sda)

Ein Föhnsturm mit Windspitzen von teilweise über 100 Stundenkilometern fegt seit dem Donnerstagabend durch die Alpentäler. Er sorgte in der Nacht auf Freitag für Temperaturen von um die 20 Grad.

Während das Quecksilber im Mittelland kaum mehr als 6 Grad erreichte, trieb der Föhn die Temperaturen in der Nacht auf Freitag stellenweise bis auf tropische 20 Grad.

Die Wetterdienste waren sich nicht einig, ob die Werte für eine Tropennacht tatsächlich erreicht wurden. Laut Meteonews wurde dieser Wert knapp – um 0,3 Grad – verpasst. Der Wetterdienst mass in Meiringen BE und Altdorf UR Tiefstwerte um 18 Grad. In Glarus mass Meteonews 19,7 Grad.

Der Föhn blies aber heftig: In Meiringen BE wurde laut MeteoSchweiz ein Spitzenwert von 107 Stundenkilometern gemessen, in Altdorf UR 101 km/h. Noch kräftiger wütete der Novemberföhn in höheren Lagen. Auf dem Gütsch ob Andermatt UR wurde eine Böe mit einer Geschwindigkeit von 132 Stundenkilometern gemessen, auf dem Jungfraujoch eine solche von 125 km/h.

Auf der A2 im Kanton Uri warf der Föhnsturm am Donnerstagnachmittag auf der Höhe von Altdorf den Anhänger eines Lastwagens um. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden beträgt 35’000 Franken, wie die Urner Polizei am Freitag mitteilte.

Grosser Regen setzt erst ein

Die für die südlichen Landesteile angekündigte Regenfront entfaltet sich gemäss MeteoSchweiz erst in der Nacht von Freitag auf Samstag so richtig und bringt dann während rund 24 Stunden starke Niederschläge. Auf der Alpensüdseite wurden bis Freitagnachmittag Regenmengen von 30 bis 50 Millimeter bzw. Liter pro Quadratmeter gemessen.

Im Simplongebiet, im Goms, den Vispertälern, dem Tessin und dem Misox sowie in Teilen des Berner Oberlandes und in der Gotthardregion müsse mit anhaltenden und intensiven Niederschlägen gerechnet werden, welche einer erheblichen bis grossen Gefahr entsprächen, teilten die Naturgefahren-Fachstellen des Bundes am Freitag mit.

Für die Rhone unterhalb von Brig und den Lago Maggiore wird bezüglich der Hochwassergefahr mit einer Gefahrenstufe 2 gerechnet. Dies entspricht einem Ereignis, das alle 2 bis 10 Jahre auftreten kann. In den seitlichen Zuflüssen der Rhone aus den südlichen Walliser Alpen könnten auch höhere Abflüsse auftreten.

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