Starker Franken führt zu mehr Firmenpleiten in der Schweiz

Entgegen dem weltweiten Trend steigt in diesem Jahr in der Schweiz voraussichtlich die Zahl der Firmenpleiten. Ökonomen rechnen in der Schweiz mit einem Anstieg der Insolvenzen um 5 Prozent, während sie global von einem Rückgang von 2 Prozent ausgehen.

Im Januar hob die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken auf (Bild: sda)

Entgegen dem weltweiten Trend steigt in diesem Jahr in der Schweiz voraussichtlich die Zahl der Firmenpleiten. Ökonomen rechnen in der Schweiz mit einem Anstieg der Insolvenzen um 5 Prozent, während sie global von einem Rückgang von 2 Prozent ausgehen.

Der starke Franken schwäche den schweizerischen Export und setze vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unter Druck, teilte der Kreditversicherer Euler Hermes am Dienstag mit. Auch in Österreich nehmen die Insolvenzen laut der Prognose zu. Jedoch fällt der Anstieg mit 3 Prozent dort etwas schwächer aus als in der Schweiz.

Besonders fleissig kreist der Pleitegeier über Russland, der Türkei, Brasilien und Marokko. In diesen Ländern erwartet Euler Hermes einen Anstieg der Pleiten im zweistelligen Prozentbereich. An der Spitze steht dabei Russland mit einer Zunahme der Insolvenzen um 30 Prozent. In Brasilien rechnen die Experten mit einem Anstieg der Pleiten von 11 Prozent

In Deutschland und in zahlreichen anderen europäischen Ländern korrigierte der Kreditversicherer seine Pleitenprognose hingegen nach unten. Euler Hermes erwartet im laufenden Jahr in Deutschland eine leichte Abnahme der Insolvenzen um 2 Prozent. Im November waren die Experten noch von einer Zunahme von 2 Prozent ausgegangen.

Den stärksten Rückgang der Pleiten mit einem Minus von 15 Prozent erwartet Euler Hermes in Spanien. Ebenfalls positiv fällt die Prognose für die Niederlande (-10 Prozent, Irland (-9 Prozent) und die USA (-7 Prozent) aus.

Nächster Artikel