In Chile hat sich am Sonntag ein starkes Erdbeben ereignet. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke zunächst mit 7,2, später mit 7,1 an. Das chilenische Amt für Notfallsituationen (ONEMI) nannte lediglich eine Stärke von 6,4. Todesopfer oder grössere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Das Zentrum des Bebens lag laut ONEMI 24 Kilometer nordwestlich von Constitución. In Talca, wo es im Februar 2010 durch ein Erdbeben der Stärke 8,8 zahlreiche Opfer gegeben hatte, rannten hunderte Menschen in Panik auf die Strasse.
Das Erdbeben ereignete sich am Sonntagabend kurz vor 20 Uhr Ortszeit. Nach Angaben von Bewohnern dauerte es rund eine Minute.
Das Amt für Notfallsituationen ordnete zunächst vorsichtshalber eine Evakuierung der Küstenregionen von Valparaiso bis Los Lagos an. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik teilte indessen mit, dass „ein zerstörerischer Tsunami im ganzen Pazifik nicht erwartet“ werde.
Keine Todesopfer
„Vorerst haben wir keine Informationen über Tote“, sagte Innenminister Rodrigo Hinzpeter. Es gebe aber „Hinweise“ darauf, dass mehrere Menschen durch von Häusern herabstürzende Fassadenteile verletzt worden seien. In der Hauptstadt Santiago de Chile gerieten Hochhäuser ins Wanken.
In Constitución und Temuco wurden die Telefonleitungen durch das Beben unterbrochen. Auch die Stromversorgung fiel grösstenteils aus. Der Feuerwehrchef von Constitución, Juan Cáceres, erklärte dem Fernsehsender TV Chile, es habe nur kleinere Sachschäden gegeben.
Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Zentralchile mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Damals gab es Sachschäden in Milliardenhöhe. Ein Grossteil der Schäden wurde durch Tsunamis verursacht.
Bereits am Samstagmorgen hatte ein leichtes Erdbeben die Bewohner der chilenischen Hauptstadt aus dem Schlaf gerissen. Laut US-Erdbebenwarte hatte das Beben eine Stärke von 5,1.