In Guatemala hat am Mittwoch die Erde so stark gebebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dutzende, meist aus Lehm gebaute Häuser stürzten ein. Die Behörden sprachen von Dutzenden Toten und über 150 Verletzten. Viele Menschen wurden verschüttet.
Das Beben der Stärke 7,2 hatte am Mittwochmorgen weite Teile im Westen des mittelamerikanischen Landes erschüttert. Am schlimmsten getroffen war das Departement San Marcos an der Grenze zu Mexiko. 39 Menschen wurden dort getötet. Präsident Otto Pérez reiste nach San Marcos, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.
Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Erdbeben mindestens 48 Menschen getötet. Pérez teilte am Mittwochabend mit, 150 Menschen seien verletzt worden. 23 seien verschollen.
Zehnköpfige Familie verschüttet
In den Ortschaften San Pedro Sacatépequez, El Recuerdo, San Francisco, El Quetzal und anderen stürzten zahlreiche Häuser ein oder wurden beschädigt. Ein besonders tragisches Unglück ereignete sich im Ort San Cristobal Cucho: Eine zehnköpfige Familie wurde unter den Trümmern ihres Hauses begraben und getötet.
Auch in dem benachbarten Departement Quetzaltenango stürzten meist aus Lehm gebaute Häuser in sich zusammen. So berichteten Retter aus Concepción Chiquirichapa, zehn Menschen seien dort verschüttet worden. Vier von ihnen seien tot geborgen worden.
Der Erdstoss war fast im ganzen Land zu spüren und versetzte die Menschen in Panik. Auch in den Nachbarländern Mexiko und El Salvador war der Erdstoss zu spüren. Für Guatemala war es das stärkste Beben seit 1976. Bei jener Naturkatastrophe kamen 23’000 Menschen ums Leben.
Epizentrum im Pazifik
Das Seismologische Institut von Guatemala (Insuvimeh) gab die Stärke des Bebens mit 7,2 an. Das Seismologische Institut der USA hatte zunächst eine Stärke von 7,5 gemeldet. Das Epizentrum befand sich laut Medienberichten im Pazifik vor der Küste der Departements Retalhuleu und Quetzaltenango, unweit der Grenze zu Mexiko.