Steingruber verteidigt SM-Titel überlegen

Giulia Steingruber verteidigt ihren Schweizer Meistertitel im Mehrkampf wie erwartet souverän. In ihrer Heimat Oberbüren siegt die 18-Jährige überlegen vor Ilaria Käslin und Nadia Mühlhauser.

Giulia Steingruber holte sich auf souveräne Art und Weise den Mehrkampf-Titel (Bild: Si)

Giulia Steingruber verteidigt ihren Schweizer Meistertitel im Mehrkampf wie erwartet souverän. In ihrer Heimat Oberbüren siegt die 18-Jährige überlegen vor Ilaria Käslin und Nadia Mühlhauser.

Bei den Männern holte Claudio Capelli seinen insgesamt vierten Mehrkampf-Titel.

Zwar gelang Steingruber keineswegs ein perfekter Wettkampf, ihr zweiter Mehrkampf-Titel war aber aufgrund ihrer Sonderklasse nie in Gefahr. Vor allem die Übungen am Boden und am Balken gelangen der Olympia-14. von London nicht nach Wunsch. Am Balken musste Steingruber das Gerät zwischenzeitlich sogar verlassen. Mit 54,55 Punkten verpasste sie ihr Total aus dem Vorjahr aber nur um 0,05 Punkte.

Mit zwei Punkten Rückstand auf Steingruber holte Ilaria Käslin Silber. Die 14-jährige Tessinerin, die im Frühjahr an den Europameisterschaften in Brüssel den Mehrkampffinal bei den Juniorinnen erreicht, zeigte einen guten Wettkampf und gewann ihre erste Medaille bei der Elite. Bronze ging an Nadia Mühlhauser vom SVKT Wünnewil, die bereits 2010 Bronze im Mehrkampf gewonnen hatte.

Auch bei den Männern setzte sich mit Claudio Capelli der Favorit und einzige Schweizer Olympiateilnehmer durch. Der 25-jährige Seeländer, der in London den guten 14. Rang belegt hatte, zeigte einen sehr soliden Wettkampf ohne groben Schnitzer und siegte mit 86,80 Punkten knapp vor Eddy Yusof (Bülach). Bronze ging an Roger Hegi. Für Capelli war es nach 2004, 2007 und 2010 der vierte Mehrkampf-Titel.

Erwartet hatte Capelli seinen Triumph allerdings nicht, „denn eigentlich bin ich noch nicht in Form.“ Da er nach den Spielen in London eine vierwöchige Pause eingelegt hatte, befindet sich Capelli derzeit erst im Aufbau, weswegen er an mehreren Geräten nicht seinen höchsten Schwierigkeitsgrad turnte. Zusammen mit Steingruber wird Capelli am Swiss Cup am 4. November in Zürich antreten, sein Fokus gilt aber bereits jetzt dem nächsten Jahr und den Europameisterschaften, dem Eidgenössichen Turnfest in seiner Heimat und den Weltmeisterschaften.

Für die Überraschung des Tages sorgte Eddy Yusof. Der erst 18-jährige Bülacher verlor auf Capelli nur 0,4 Punkte und gewann überraschend Silber. Mit einem Rang in den Top 5 habe er gerechnet, „erst im Lauf des Wettkampfs habe ich gmerkt, dass es für mehr reichen könnte.“ Yusof krönte damit ein erfolgreiches Jahr, hatte er doch an den Europameisterschaften in Montpellier bei den Junioren Bronze im Mehrkampf geholt.

Seine letzten Schweizer Meisterschaften bestritt Mark Ramseier, Der ehemalige Captain der Nationalmannschaft zeigte einen starken Wettkampf und wurde Vierter. Nur Rang 5 resultierte für den Titelverteidiger und Lokalmatadoren Pablo Brägger. Sein Fanclub hat die Meisterschaften organisiert.

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