Steuern erklären mit Gérard Dépardieu

Krass: Putin und Rasputin beim Händchenhalten Gérard, mon Dieu! ist beleidigt. Er gab kürzlich die sofortige Trennung von seinem Premiérminister bekannt. Dass diese Liaison nicht mehr lange halten würde, war in Spitzenverdiener-Kreisen längst ein offenes Geheimnis. Alles hatte damit begonnen, dass Gérard in nichtsubventionierten Filmen auch mal ohne Entgelt gearbeitet hatte, und trotzdem Steuern zahlen […]

Krass: Putin und Rasputin beim Händchenhalten

Gérard, mon Dieu! ist beleidigt. Er gab kürzlich die sofortige Trennung von seinem Premiérminister bekannt. Dass diese Liaison nicht mehr lange halten würde, war in Spitzenverdiener-Kreisen längst ein offenes Geheimnis. Alles hatte damit begonnen, dass Gérard in nichtsubventionierten Filmen auch mal ohne Entgelt gearbeitet hatte, und trotzdem Steuern zahlen musste. Dann war er in letzter Zeit häufig in Belgien gesehen worden, wo es weniger beleidigend ist, Steuern zu bezahlen, als in Frankreich. Worauf der Premiérminister, wenn auch nur in einem Nebensatz, Gérard einen Haderlump hiess. Worauf Gérard den Hauptsatz sagte, er habe schon 850 Millionen Francs Steuern bezahlt. Worauf der Innenminister den Spitzensatz ausrief: Gérard sei mit Steuergeldern der Franzosen bezahlt worden! Worauf Gérard zwei Nächte später in einem Moskauer Nachtclub den Spitzenalkoholamsteuersatz knackte.

 

Da muss es dann noch anständig gefunkt haben, denn schon im Morgengrauen gab Gérard bekannt, dass er ab sofort Jergeij Xavierowitz Dipiardovskij genannt werden wolle und auch verkündete, warum: Sein Ex-Premièrenminister, der ihn immer habe zwingen wollen, französisch zu schlafen, habe nie Verständnis dafür gezeigt, dass man auf belgischen Sofas viel bequemer herumsteuersitzen könne. Worauf der Ex behauptete, die öffentlichen  Hand habe Gérard ausführlich (französisch!) gefördert. Worauf  Xavierowitz gesagt haben soll, das Miniminiministerium habe seine langen Finger bald in jeder Filmproduktion! Worauf das Premiérmysterium mit einer demokratischen Debatte drohte. Da schmiss Gérard seinem Ex den Passeport hin, und verlobte sich auf der Stelle mit einem Premiérminister der da grad rumhing, der aber demokratische Debatten lieber mit einem Gegenüber in Handschellen führt.

Was lernt der einfache Spatzenverdiener aus dieser Comédie Française? Steuererklärungen sind halt doch Liebeserklärungen. Sollten Sie trotzdem vorhaben, Alkohol am Steueramt vorbeizutrinken, blasen sie vorher keinem Premiérminister ins Tütchen.

 

 

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