Dem Direktor des Gewerbeverbands Gabriel Barell gefällt noch nicht, wie Finanzdirektorin Eva Herzog die nächste grosse Steuerreform – die Neuauflage der Unternehmenssteuerreform III – umsetzen will. Das erklärte er an einer Medienkonferenz am Donnerstag.
Herzog will die Gewinn- und Kapitalsteuern senken, den Steuerfreibetrag um 1000 Franken erhöhen und gleichzeitig die Kinder- und Ausbildungszulagen um 75 Franken aufstocken. Profitieren würden davon insbesondere Familien und alle natürlichen Personen, die Steuern zahlen – mit einem Betrag von 220 Franken.
Der Gewerbeverband schlägt dagegen vor, auf zusätzliche Familienzulagen zu verzichten und den Steuersatz zu senken. Von diesem Ansatz würden vor allem Personen mit hohen Einkommen profitieren. Sie würden noch weniger Steuern zahlen als bei einer Erhöhung des Freibetrags.
Ausgleich über Krankenkassen-Prämie
Dafür unterstützt Barell die Initiative der CVP, die den Steuerabzug der Krankenkassenprämien für alle natürlichen Personen fordert. Damit würden wiederum die tiefen – nicht aber die tiefsten Einkommen – stärker entlastet.
Die Vorschläge des Gewerbeverbands stossen bei den Linken bereits auf Kritik. Der SP-Grossrat und ehemalige Generalsekretär des Finanzdepartements, Kaspar Sutter, findet es unausgewogen, was Barell vorschlägt:
Der @gewerbebasel hat noch nicht verstanden, dass er die USR3-Abstimmung verloren hat. Wir brauchen eine schweizweit finanzierbare Lösung, die auch Entlastungen für die Bevölkerung bringt: Erhöhung Familienzulagen und der Dividendenbesteuerung https://t.co/0bcwWXM2zO
— Kaspar Sutter (@kasparsutter) 4. Januar 2018