Der Olympiasieger Steve Guerdat gewinnt mit seinem Goldpferd Nino den Grand Prix von Genf und streicht eine Siegprämie von 400’000 Franken ein.
Guerdat setzte sich im Stechen mit nur drei Hundertsteln, einem Wimpernschlag, gegenüber Simon Delestre (Fr) auf Qlassic durch. 16 Paare hatten den zweiten Umgang erreicht. Nachdem Guerdat mit 40,94 Sekunden den ersten Richtwert gesetzt hatte, begann das nervenaufreibende Warten. Noch sieben Paare machten Jagd auf die Bestzeit des Romands: Luciana Diniz (Por) ritt zu langsam, Christian Ahlmann (De) verzeichnete einen Fehler, danach ärgerte sich Delestre über die wohl drei teuersten Hundertstel seiner Karriere, die ihn Preisgeld im Wert von 156’000 Franken kosteten. Nach dem ersten Durchatmen für Guerdat verfehlte Rolf-Göran Bengtsson (Sd) die Vorgabe klar, der junge Bertram Allen (Irl) verhaute seinen Ritt total und auch Emanuele Gaudiano blieb chancenlos.
Zum Schluss musste Guerdat nochmals Zittern. Der Amerikaner Kent Farrington, der am Freitagabend mit Voyeur den Top-Ten-Final gewonnen hatte, startete schnell, sehr schnell. Doch das Happy-end für Guerdat wurde Tatsache. Vor dem letzten Hindernis musste der US-Boy seinen Wallach aufnehmen, verlor den Schwung und somit den Sieg. Mit 53 Hundertsteln Rückstand blieb ihm bloss noch Rang 4, die Halle tobte.
Für Guerdat endete ein schwieriges Jahr 2015 versöhnlich. Wegen einer Futtermittelverunreinigung waren er und seine Pferde, unter ihnen auch der Wallach Nino des Buissonnets, zeitweise gesperrt. Wegen der Affäre verpasste die Schweizer Nummer 1 die Europameisterschaften in Aachen.
Guerdat triumphierte in Genf bereits zum dritten Mal. 2006 hatte er sich auf Jalisca Solier durchgesetzt, 2013 ein erstes Mal mit Nino. Der Favorit und Titelverteidiger Scott Brash fiel bereits im Normalparcours aus der Entscheidung. Dem Briten unterlief mit Hello Sanctos unter dem Sattel ein Nachhand-Fehler an einem Oxer, der den meisten Paaren kaum Probleme bereitete. Abgesehen von Janika Sprunger, die mit ihrem Zweitpferd Aris ins Stechen vorstiess, schieden auch fünf Schweizer Paare im ersten Umlauf aus.
Der Haupt-Event in Genf ist mit 1,2 Millionen Franken der weltweit höchstdotierte Grand Prix.