Im nordspanischen Pamplona hat das populäre, aber wegen seiner Stierhatz umstrittene «Sanfermines»-Fest begonnen. Um Schlag zwölf Uhr wurde am Montag vor Zehntausenden Zuschauer vom Balkon des Rathauses aus die Eröffnungsrakete «Chupinazo» abgefeuert.
«Viva San Fermín», schrien die Zuschauer, die auch sangen und die traditionellen roten Halstücher schwenkten. Die erste Stierhatz findet am Dienstag statt.
Bei dem seit 1591 stattfindenden Fest werden acht Tage lang jeweils sechs Kampfstiere durch die Altstadt getrieben, während Hunderte Menschen vor den gut 600 Kilogramm schweren Bullen herlaufen. Jedes Jahr werden bei diesen Mutproben in den engen Gassen Dutzende verletzt. Seit 1924 gab es 15 Todesopfer, das letzte 2009.
Tierschutzgruppen protestierten erneut gegen die Veranstaltung, die inzwischen auch in Spanien äusserst umstritten ist. Dennoch lockt das Fest unzählige Touristen aus aller Welt an, vor allem aus Europa, Australien und den USA. Über Pamplona schrieb unter anderen auch der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten grösseren Roman «Fiesta» (1926).
Während der «Sanfermines», die dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet sind, gibt es in der 200’000-Einwohner-Stadt nicht nur Stierrennen, sondern auch Stierkämpfe, Konzerte und Prozessionen.