Nach einem Taucher im März hat sich die Stimmung in der Schweizer Industrie im April wieder aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg um 1,4 Punkte auf 55,8 Zähler. Zurückzuführen war dies aber ausschliesslich auf den Auftragsbestand.
Dieser Indexbestandteil kletterte im April um 7,6 Punkte nach oben, wie die Credit Suisse und der Einkäuferverband Procure am Freitag mitteilten. Im März war er noch um 9,2 Punkte gesunken. Damit deuten die Zeichen wieder auf einem hohen Auftragsbestand.
Produktion, Lagerfristen und eingelagerte Einkäufe veränderten sich im April nicht wesentlich. Produktion und Lagerfristen schlossen deutlich in der Wachstumszone und spiegeln eine rege Produktionsdynamik und eine solide Auslastung. Die Komponente Lager Einkauf verharrte nahe der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Diese Lagerbestände blieben damit unverändert.
Trotz dieser robusten Industriekonjunktur endete der vorher bereits zaghafte Beschäftigungsaufbau im April. Diese Komponente gab 2,8 Punkte nach und notierte bei 50,1 nur noch knapp über der Wachstumsschwelle. Gemäss den Experten werden die kommenden Monaten zeigen, ob das nur eine Delle war oder eine Trendwende darstellt.
Der Einkaufsmanagerindex (englisch: Purchase Manager Index) gilt als verlässlicher Frühindikator für die Entwicklung der Industrie eines Landes. Dazu werden Einkaufsverantwortliche von Unternehmen nach Geschäftslage und -aussichten befragt.
Seit 2014 erheben CS und Procure auch einen PMI für den Dienstleistungssektor. Noch sind keine Zeitreihen verfügbar. Analog zur Industrie verbesserte sich im April die Auftragslage im Tertiärsektor. Ebenfalls wurden netto kaum neue Stellen geschaffen.