Die italienischen Unternehmer gehen mit grosser Skepsis ins neue Jahr. Ihre Stimmung trübte sich im Dezember deutlicher ein als erwartet und rutschte auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren, wie das nationale Statistikamt Istat am Donnerstag mitteilte.
Der saisonbereinigte Index fiel auf 92,5 von revidiert 94,0 Punkten im November. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf 93,6 Zähler erwartet. Die Auftragslage der Firmen verschlechterte sich erneut und die Produktionsaussichten verdüsterten sich.
Nach dem Machtwechsel in Rom will der Chef der italienischen Übergangsregierung, Mario Monti, das Land auf Reformkurs bringen und das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen. Konjunkturell bläst aber scharfer Gegenwind: Die Wirtschaft schrumpfte im dritten Quartal um 0,2 Prozent.
Die EU-Kommission traut der drittgrössten Volkswirtschaft im Euro-Raum 2012 nur ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent zu, das sich 2013 auf 0,7 Prozent beschleunigen dürfte. Die OECD erwartet für das nächste Jahr sogar ein Schrumpfen der italienischen Wirtschaft um 0,5 Prozent und rechnet erst 2013 wieder mit einem Plus von 0,5 Prozent.