Der bekannteste Storch der Schweiz lebt nicht mehr. Die mit einem Sender ausgestattete Störchin Max ist vor einigen Tagen in Spanien von Mitgliedern der dortigen ornithologischen Gesellschaft tot aufgefunden worden.
Wie der Storch im Alter von dreizehneinhalb Jahren ums Leben kam, ist unklar, da der Kadaver bereits teilweise aufgefressen worden war, wie das Freiburger Naturhistorische Museum am Donnerstag mitteilte.
Das Museum hatte vor einigen Tagen festgestellt, dass der Vogel immer wieder an der genau gleichen Stelle geortet wurde. Zudem zeigten die internen Daten des Satellitensenders, dass es zu einem Temperaturabfall kam und dass sich der Sender nicht mehr bewegte.
Das Freiburger Museum mobilisierte deshalb die spanischen Kollegen der ornithologischen Gesellschaft. Diese fanden die Reste des toten Storchs sowie den Sender, der nach wie vor funktionierte.
Zugwege fast lückenlos studiert
Storch Max war im Mai 1999 in Avenches VD geboren worden und wurde am 5. Juli 1999 mit einem Satellitensender ausgerüstet. Seine Zugwege konnten seither fast lückenlos studiert werden. Weltweit wurde kein anderes Tier so lange mit Hilfe von Satelliten verfolgt.
Während des Zuges legte Max pro Tag meist zwischen 100 und 300 Kilometer zurück, wobei es mit Hilfe von Rückenwind gelegentlich 400 Kilometer, ausnahmsweise sogar über 500 Kilometer waren. Insgesamt flog er in seinem Leben weit über 60’000 Kilometer. Die ersten acht Winter verbrachte er in Marokko. Danach überwinterte er jeweils in Spanien.
Im Jahr 2002, im Alter von drei Jahren, brütete die Störchin erstmals, und zwar nördlich des Bodensees. Seither zog sie alljährlich erfolgreich Junge auf, insgesamt deren 31. Ihr Bruterfolg von 2,8 Jungen pro Jahr lag wesentlich höher als der Mittelwert anderer Schweizer Störche, die im Durchschnitt 1,7 Junge pro Jahr aufziehen.
Zudem wurde Max mit dreizehneinhalb Jahren sehr viel älter als die meisten seiner Artgenossen. In der Schweiz erreicht nur jeder fünfte Storch das geschlechtsreife Alter.