Stradivari-Geige wieder aufgetaucht

Eine in der Berner S-Bahn vergessene Stradivari-Geige ist nach knapp zwei Tagen wieder aufgetaucht. Ein Mann gab das teure Instrument am Sonntag auf dem Fundbüro am Bahnhof Bern ab. Der Eigentümer zeigte sich überglücklich.

Eine Geige von Stradivari (Archiv) (Bild: sda)

Eine in der Berner S-Bahn vergessene Stradivari-Geige ist nach knapp zwei Tagen wieder aufgetaucht. Ein Mann gab das teure Instrument am Sonntag auf dem Fundbüro am Bahnhof Bern ab. Der Eigentümer zeigte sich überglücklich.

Eigentlich sollte es eine Überraschung anderer Art werden: Ein befreundeter Musiker lieh sich beim Eigentümer die Stradivari-Geige aus, um darauf ein Stück zu dessen Geburtstag einzustudieren. Doch dann liess der Geiger das teure Instrument am vergangenen Freitagabend in der Berner S-Bahn liegen.

Der Mann bemerkte seinen Fehler zwar kurz nach Verlassen des Zuges. Doch die S-Bahn war bereits in Richtung Thun weitergefahren. Umgehend informierte der Geiger das Zugpersonal. Das Personal wiederum avisierte den Lokführer des betreffenden Zuges. Der Lokführer konnte die Geige aber nicht finden.

Personenfoto veröffentlicht

Anhand von Videoaufzeichnungen in der S-Bahn stellte sich heraus, dass ein unbekannter junger Mann, welcher den Zug in Kehrsatz-Nord verliess, die Geige mitnahm. Wie die Berner Kantonspolizei mitteilte, gab war es auch dieser Mann, der die Geige am Sonntagnachmittag auf dem Fundbüro abgab.

Zwischenzeitlich hatte die Polizei mit einem Personenfoto nach dem jungen Mann gefahndet. Wie es auf Anfrage hiess, hat er die Geige allerdings unabhängig vom Zeugenaufruf zum Fundbüro gebracht.

Die Geige wurde dem Eigentümer noch am Sonntag am Bahnhof in Thun übergeben. Wie die Polizei weiter mitteilte, zeigte sich dieser überglücklich, die mehrere hundert Jahre alte Geige zurückzuerhalten. Er stellte in Aussicht, sich beim ehrlichen Finder erkenntlich zu zeigen.

Geige für 13,4 Millionen Franken

Antonio Giacomo Stradivarius (1648-1737) war einer der berühmtesten italienischen Geigenbaumeister. In seiner Werkstatt in Cremona baute er rund 1100 Violinen, Bratschen und Celli, von denen etwa 650 erhalten geblieben sind.

Den bisher höchsten Preis für eine Stradivari-Geige erzielte im Juni 2011 das Auktionshaus Tarisio in London. Es versteigerte die „Lady Blunt“ aus dem Jahr 1721. Ein unbekannter Bieter bezahlte 13,4 Millionen Franken. Das Geld ging an die Erdbebenopfer in Japan. Die Geige war von der Nippon Music Foundation angeboten worden.

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