Strafe für japanische Restaurantkette nach Suizid eines Managers

In Japan müssen die Steakhaus-Kette Sun Challenge und zwei ihrer Manager eine Strafe von fast einer halben Million Franken an die Familie eines ihrer Beschäftigten zahlen. Der Geschäftsführer hatte sich wegen extremer Überarbeitung das Leben genommen.

Das Restaurant ist am Suizid des Managers mitschuldig (Symbolbild) (Bild: sda)

In Japan müssen die Steakhaus-Kette Sun Challenge und zwei ihrer Manager eine Strafe von fast einer halben Million Franken an die Familie eines ihrer Beschäftigten zahlen. Der Geschäftsführer hatte sich wegen extremer Überarbeitung das Leben genommen.

Zum Zeitpunkt seines Todes war der Geschäftsführer 24-jährig, machte bis zu 190 Überstunden pro Monat und nahm fast keinen Tag frei. Der Chef der Kette und ein Vorgesetzter hätten nichts getan, um den Angestellten davon abzuhalten, urteilte ein Gericht am Mittwoch in Tokio.

«Karoshi», Tod durch Überarbeitung, steht seit einigen Jahren in Japan im Wörterbuch, nachdem zahlreiche Arbeitnehmer wegen stressbedingter Probleme starben oder sich das Leben nahmen. In Japan ist es nach wie vor weit verbreitet, dem Unternehmen auch den Grossteil seiner Freizeit zu widmen.

«Arbeit ohne Pause, dazu Mobbing von Vorgesetzten, das sind die Gründe für die psychischen Probleme, die das Opfer dazu brachten, sich das Leben zu nehmen», begründete Richter Akira Yamada sein Urteil. Die 58 Millionen Yen (rund 490’000 Franken) bekommen die Eltern des Mannes, der sich bereits 2010 selbst tötete.

Er hatte 2007 bei Sun Challenge angefangen und war 2009 zum Geschäftsführer eines Restaurants befördert worden. Das Urteil werde Geschichte schreiben, sagte der Anwalt der Familie. Es werde überarbeitete Beschäftigte ermutigen, sich zur Wehr zu setzen.

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