Die Strahlenbelastung in Japan nach der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima vor einem Jahr ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geringer als befürchtet. Die Strahlung liege meist innerhalb der zulässigen Grenzwerte, sagen Experten.
Abgesehen von zwei Orten sei die radioaktive Strahlung seit der von einem Tsunami ausgelösten Havarie „sehr gering“ und deutlich unterhalb der international als bedenklich angesehen Grenzwerte gewesen, heisst es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Im grössten Teil der Präfektur Fukushima sowie im Rest Japans und in den benachbarten Ländern seien keine über dem Normalen liegenden Strahlenwerte festgestellt worden. In Fukushima hätten die geschätzten Strahlenwerte mit Ausnahme der zwei stärker betroffenen Ortschaften unter zehn Millisievert (mSv) gelegen.
Mit dieser Einheit wird die biologische Strahlenbelastung des Menschen angezeigt. 10 mSv entsprechen etwa der Strahlung bei einem Computertomogramm (CT). In den zwei Orten mit der stärksten Strahlung habe die Belastung seit dem Unglück im Bereich zwischen 10 und 50 mSv gelegen, heisst es in dem von der WHO bei unabhängigen Experten in Auftrag gegeben Bericht.
Eine Strahlendosis von 50 mSV innerhalb eines Jahres gilt nach Angaben der an der Studie beteiligten Wissenschaftler als oberster zulässiger Grenzwert für Menschen, die beruflich mit Radioaktivität zu tun haben. Sie dürfe aber insgesamt in fünf Jahren 100 mSv nicht überschreiten; eine durchschnittliche Jahresstrahlenbelastung von maximal 20 mSV gilt als unbedenklich.