Aus Protest gegen eine umstrittene Bildungsreform sind in Spanien Professoren, Lehrer, Kindergärtner, Schüler und Studenten am Donnerstag in den Streik getreten. Die Gewerkschaften hatten zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung im gesamten Bildungsbereich aufgerufen.
Die Angaben über die Beteiligung gingen weit auseinander. Die Gewerkschaften teilten mit, an den Universitäten seien 90 Prozent der Beschäftigten dem Aufruf befolgt, an den staatlichen Schulen 83 und an den Privatschulen 35 Prozent.
Die Regierung bezifferte die Streikbeteiligung dagegen auf 21 Prozent. Der Ausstand sei gescheitert, meinte Bildungsstaatssekretärin Montserrat Gomendio.
Die Bildungsreform der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy war an den Schulen und Hochschulen des Landes auf fast einhellige Ablehnung gestossen. Die Kritik richtete sich unter anderem dagegen, dass das Fach Religion aufgewertet und die Zahl der Lehrer verringert wurde, dass die Gehälter von Professoren und Lehrern gekürzt, Tausenden Studenten die Stipendien gestrichen und die Studiengebühren angehoben wurden.